augenoptik-hoerakustik.at | 5.2018 Das offizielle Fachmagazin der österreichischen Augenoptiker & Hörakustiker & HORAKUSTIK Postentgelt bar bezahlt GZ02Z034039M Alles rund ums Auge Kontaktlinsen Pflegemittel Zubehör Kosmetik Geräte Winner Live Schminkevent Neue Produkte Neuer Firmensitz Schulungskalender BILOSA @ OPTI 2019 HALLE C6 STAND 107 OPTI 2019 // 25. – 27. Januar 2019 // Stand C3.331 // MESSEGELÄNDE MESSE MÜNCHEN Markus Radlinger - Vertrieb von Brillenfassungen Hauptplatz 7-9/4, 4910 Ried im Innkreis, Tel.+43 7752 80281 - Ansprechpartner: Stefan Spindler Tel : +43 (0) 676 83 507 510, E-Mail : stefan@radlinger.eu www.knco.de - www.radlinger.euInhalt Baby, it's cold outside. 05 Innung 07 Hörakustik 12 Aus- & Fortbildung 14 Digitale Welt 20 Tradefairs 33 Frames & Shades 48 Kontaktlinsen & Pflegemittel 52 OPTICON Seminarplan augenoptik-hoerakustik.at | 5.2018 Das offizielle Fachmagazin der österreichischen Augenoptiker & Hörakustiker & HORAKUSTIK Postentgelt bar bezahlt GZ02Z034039M Alles rund ums Auge Kontaktlinsen Pflegemittel Zubehör Kosmetik Geräte Winner Live Schminkevent Neue Produkte Neuer Firmensitz Schulungskalender BILOSA @ OPTI 2019 HALLE C6 STAND 107 Augenoptik 03 Hörakustik Inhalt Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Editorial Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc Bundesinnungsmeister der Augenoptiker Lernen Sie ein Handwerk. Das kann Google nie! Bei der Herbst-Berufsgruppensitzung der Augenoptiker in Graz wurde nicht nur intensiv diskutiert, sondern es wurden auch wichtige Entscheidungen für unseren Berufsstand getroffen. So wurde etwa der einstimmige Beschluss gefasst, in den kommenden beiden Jahren wieder eine bundesweite Gemeinschaftswerbung durchzuführen. Dabei wird die seit 2 Jahren erfolgreich laufende Kampagne „Dein Leben ist sehenswert!“ der steirischen Innung auf ganz Österreich ausgedehnt. Ziel ist, das Thema Optik zeitgemäß zu präsentieren sowie mehr Bewusstsein für die Wichtigkeit von gutem Sehen zu schaffen und welche Bedeutung diesbezüglich der Kompetenz der Fachoptiker zukommt. Kommuniziert wird dies über eine neue Website mit Blog, über Social Media (Facebook, Instagram), ergänzt durch Werbemaßnahmen und Verkaufsförderungsaktionen in den Geschäften. Bezüglich des geplanten FH-Bachelor-Studienganges Augenoptik wurde beschlossen, die mit der Ärztekammer begonnenen Gespräche zwar weiterzuführen, aber gleichzeitig auch Alternativen zu prüfen, um den Beginn des Studienganges im Herbst 2019 für unseren Berufsnachwuchs zu ermöglichen. Auch das Thema Krankenkassen-Reform wurde ausgiebig behandelt. Dabei gilt es schon im Vorfeld etwaiger Harmonisie- rungsmaßnahmen bei den politischen Entscheidungsträgern unsere Forderung mit Nachdruck zu deponieren, daß die direkte Abrechnungsmöglichkeit von Augenoptikerverordnungen bestehen bleibt bzw. dort, wo sie derzeit nicht möglich ist (z. B. Wien), geschaffen wird. Genau zu beobachten ist auch, ob eine Vereinheitlichung von Tarifen geplant ist. Im Namen aller Mitglieder der Bundesinnung sowie ganz persönlich wünsche ich schöne Feiertage sowie Gesundheit, Glück und Erfolg für 2019! Augenoptik 04 HörakustikN ach seiner 2-jährigen erfolgreichen Amtszeit wird Gumpelmayer, neben seiner Funktion als Landesinnungsmeister von Oberösterreich, im ECOO-Vorstand als Past-President aktiv bleiben. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählt derzeit die Beibehaltung der Einstufung von Fluoreszein als Medizinprodukt zur Verwendung bei der Kontaktlin- senanpassung. Außerdem kümmert er sich um eine für die Augenoptik günstige EU-rechtliche Umset- zung der „Unique Device Identification“ (UDI), einem weltweiten System für eine einheitliche Produktkenn- zeichnung für Medizinprodukte. Weitere Teilnehmer aus Österreich bei der ECOO- Tagung waren Bundesinnungsmeister Markus Gschweidl, österreichischer Delegierter in der ECOO- Generalversammlung, Gustav Pöltner, Mitglied des Board of Examiners, sowie Gerhard Gschweidl, der sowohl als Mitglied des Public Affairs and Economic Committee als auch als ECOO-Rechnungsprüfer wiedergewählt wurde. Andere wichtige Themen der Arbeit in der ECOO sind das Europäische Diplom in Optometrie und Optik, Neues aus Europa Bei der Herbst-Sitzung des europäischen Berufsverbandes der Augenoptiker und Optometristen ECOO (European Council of Optometry and Optics) übernahm die Britin Dr. Cindy Tromans das Präsidenten amt von Peter Gumpelmayer. die Standards für die visuellen Anforderungen im Straßenverkehr sowie die Zusammenarbeit mit anderen Berufsverbänden (z. B. ECV – European Coalition for Vision, EUROM 1 – European Federation of Optical Industries). Von der European Academy of Optometry and Optics (EAOO) gab es ein Update über ihre Aktivitäten und einen Ausblick auf die nächste Tagung in Rom von 18. bis 20.5.2019. Äußerst interessant waren die abschließenden Vorträge der beiden Gastredner. Zunächst refe- rierte Dr. Klaus Wehmeyer über Lösungsvorschläge bei Problemen mit Gleitsichtgläsern. Dann stellte Dr. Johan Semby das neue schwedische Modell für Optometristen zur Prävention von Blindheit und Gesichtsfeldverlust als Folge von Glaukom vor. V. l.: Markus Gschweidl, Peter Gumpelmayer, Secretary General Fabienne Eckert, President Cindy Tromans, Gerhard Gschweidl, Gustav Pöltner Kontakt www.ecoo.info Augenoptik 05 Hörakustik Innung Bereits zum 3. Mal fand heuer wieder in Niederösterreich eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung für Augen- und Kontaktlinsenoptiker, Optometristen, Augenärzte und Orthoptisten statt. Mehr als 50 Teilneh- mer aus Niederösterreich, Oberösterreich und Wien folgten am 17.10.2018 der Einladung von Landesin- nungsmeister Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc (Augenoptiker) und Fachgruppenvorsitzendem Dr. Peter Gorka (Augenarzt) ins Universitätsklinikum St. Pölten zur Abendveranstaltung „Sehen beim Sport“. für Augenoptiker und Augenärzte NÖ: Gemeinsame Fortbildung A ls erste Referentin sprach Oberärztin Dr. Hil- degard Gruber zunächst über die Bedeutung von sportlichen Aktivitäten für die Gesundheit im Allgemeinen sowie als Schutz vor AMD und zur Reduktion der Myopieprogression im Kindesalter im Besonderen. Sie präsentierte unter anderem eine Studie, wonach 30 bis 40% der fehlsichtigen Freizeit- und Leistungssportler auf eine optische Korrektur gänzlich verzichten. Gar 80% der Skiun- fälle sind durch Seh- oder Wahrnehmungsfehler bedingt und 90% der Augenverletzungen gelten als vermeidbar. Schließlich erörterte die Referentin mögliche Alternativen für den Refraktionsausgleich beim Sport – wie durch Brillen, Kontaktlinsen oder refraktive Chirurgie. In diesem Zusammenhang ver- wies sie auf einen aktuellen Erlass des Bildungs- ministeriums, wonach Brillen im Sportunterricht nur dann getragen werden dürfen, wenn Brillengläser und Fassung aus bruchfestem Material bestehen. Den zweiten Vortrag des Abends hielt Leopold Maurer, Augenoptikermeister, Kontaktlinsenoptiker und ehemaliger Lehrer an der HTL für Optometrie in Hall in Tirol. Auf eine sehr humorvolle Art brachte er zahllose Beispiele aus seiner 40-jährigen beruflichen Praxis. Dabei verwies er auf den Umstand, daß die Umstellung von Sehgewohnheiten mitunter zum Problem werden kann. So erzählte er von einem Leistungssportler, der trotz seiner unkorrigierten Fehlsichtigkeit sehr erfolgreich wurde, aber sich in Folge nicht an seine (scheinbar) bestmögliche op- tische Korrektur gewöhnen konnte und damit keinen sportlichen Erfolg mehr hatte. Die Erfordernisse an den Visus sind je nach Sportart unterschiedlich hoch. Während beim Schießen 1,00 notwendig sind, reichen beim Schwimmen oder Judo 0,30 bis 0,50. Weitere Aspekte einer guten Sehleistung betreffen etwa die Themenbereiche zentrales versus peri- pheres Sehen sowie das Bewegungssehen (dyna- misches Sehen). Bezüglich der Verwendung von kontraststeigernden Farbfiltern wies Leopold Maurer schließlich darauf hin, daß damit auch eine Refrakti- onsänderung einhergehen kann. Beim gemütlichen Ausklang wurde dann nicht nur über das Thema „Sehen beim Sport“ weiter diskutiert, sondern auch der Wunsch nach einer Neuauflage dieses Formates einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung für Augenärzte und Augenoptiker in Niederösterreich geäußert. „An- gesichts der hohen Teilnehmerzahl und des guten Feedback werden wir diesem Wunsch auch im nächsten Jahr wieder gerne nachkommen“, freut sich LIM Markus Gschweidl. V. l.: Peter Gorka, Hildegard Gruber, Leopold Maurer, Markus Gschweidl Augenoptik 06 Hörakustik Innung Bilder: Andrea Servus (WKNÖ)AEA Generalversammlung Brüssel 2018 Wie schon in den letzten Jahren lud der Europäische Verband der Hörakustiker AEA (Association Euro- peenne des Audioprotesistes) auch heuer wieder zum Mini-Symposium und zur Generalversammlung Ende Mai nach Brüssel, Belgien, ein. A m Sonntag, den 27. Mai startete das Treffen der nationalen Delegationen zum nun schon fünften Mal mit einem Mini-Symposium im großen Hörsaal des altehrwürdigen Institut libre Marie Haps, der französischsprachigen Ausbildungs- stätte für LogopädInnen und HörakustikerInnen in Belgien. 23 Personen trafen sich am Sonntagnachmittag, um von Patrick Verheyden und Fritz Zajicek über neue BIAP-Empfehlungen zu hören. Anschließend referierte Lotte Deruddere vom Artevelde University College in Gent, Belgien, zum Thema Hygiene und Infektionskontrolle für Hörakustiker. Nach einer kurzen Kaffeepause berichtete Jordi Serra, der neue Präsident der spanischen Höra- kustiker-Vereinigung über die berufliche Situation in Spanien.Den Abschluss dieses Nachmittags bildete die Präsentation „Der Zusammenhang zwischen Hörverlust und persönlicher Unabhängig- keit bei Verwendung von Hörsystemen“ vom AEA Präsidenten Mark Laureyns. Ein gemeinsames informelles Abendessen ermöglichte den zwanglosen Gedankenaustausch und den Aufbau bzw. die Vertiefung persönlicher Kontakte. Statutengemäß trafen sich die nationalen Delegationen aus elf AEA Mitgliedsländern am Montag, den 28. Mai am offiziellen Sitz der AEA im Haus der Internationalen Verbände (Maison des Associations Internationales MAI) in der Rue Washington in Brüssel zur jährlichen Generalver- sammlung. Mit dabei war diesmal, wenn auch nur durch einen Flugausfall bedingt via Internet, Andrew Sciberras als Vertreter der jungen und klei- nen Berufsorganisation aus Malta, die bis zu einer definitiven Aufnahme in die AEA den Beobacht- erstatus hat.Österreich wurde, wie schon in den letzten Jahren, durch Dr. Klaus-Peter Janner als österreichisches AEA-Vorstandsmitglied und Mag. Herdis Menhardt als stellvertretendes österreichi- sches AEA-Vorstandsmitglied repräsentiert. Fritz Zajicek war als Generalsekretär der AEA in dieser neutralen Funktion ebenfalls in Brüssel dabei. Nach den üblichen Regularien berichtete der Präsident Mark Laureyns über die Aktivitäten des letzten Jahres. Dabei konzentrierte sich die Arbeit des AEA Managementteams auf die Förderung des Bewusstseins für die positiven Aspekte der Hörversorgung (hearing care), die Wichtigkeit von Hör-Screening und Gehörschutz für Erwachsene sowie die Stärkung der Beziehung und die Zusam- menarbeit mit anderen wichtigen Organisationen und Interessensvertretungen (stakeholder) zum Erreichen dieser Ziele. Diese Organisationen sind u.a. der Europäische Hörgeräteherstellerverband EHIMA, der Europä- ische Schwerhörigenbund EFHOH, die hear-it Organisation, die Weltgesundheitsorganisation Das Bewusstsein für Hörversorgung, Hörscreening und Gehörschutz soll gestärkt werden. Augenoptik 07 Hörakustik Bild: AEA 2018 Hörakustik lder: Andrea Servus (WKNÖ)Gruppenbild AEA Generalversammlung, Brüssel 2018 WHO, die Internationale Fernmeldeunion ITU (die z.B. derzeit über die Laustärkelimitierung bei Mo- biltelefonen berät), die Internationale Audiologische Gesellschaft ISA und die Normenorganisationen (CEN für europäische und ISO für internationale Normen), bei denen die AEA nur über nationale Nor- menorganisationen mitarbeiten kann. Schwerpunkt der Arbeit war die Ausrichtung und Durchführung des „Hearing Awareness Day“ im Rahmen eines „Lunch Meetings“ am 6. März im EU-Parlament (EP) in Brüssel, Belgien, das erst durch offizielle Einla- dung der beiden Mitglieder des Europäischen Par- laments MEP Renate Sommer (Deutschland) und MEP Heinz K. Becker (Österreich) möglich wurde. Neben den beiden MEP´s, die diese „Lunch De- bate“ eröffneten und abschlossen, konnte die AEA folgende Personen für Präsentationen gewinnen: Lidia Best vom EFHOH replizierte aus den Themen der vergangenen „Lunch Debates“ aus Sicht der betroffenen Hörbeeinträchtigten. Mark Laurenyns (AEA) berichtete über die Zu- sammenhänge zwischen Hören und den kogni- tiven Fähigkeiten, wobei eine Hörbeeinträchti- gung laut Studien die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten fördern und somit das Demenzrisiko und den Verlust der persönlichen Unabhängigkeit steigern kann. Über die Kosten von unversorgtem Hörverlust für die Allgemeinheit („The cost of untreated hearing loss“) referierte Prof. Bridget Shield von der Brunel Universität in London, England. Die Schwerpunkte ihres Referates waren „Psychosoziale und gesund- heitliche Auswirkungen von Hörverlust; Auswir- kungen von Hörverlust auf die Arbeit, was wiede- rum wirtschaftliche Auswirkungen hat; Kosten für Hörverlust bei Erwachsenen = Kosten für vermin- derte Lebensqualität und Produktivitätsverlust.“ Shelly Chadha von der WHO berichtete in Ihrer Präsentation „Hear the Future: WHO World Hearing Day theme“ über die Problematik von Hörverlust und Taubheit aus Sicht der Weltgesund- heitsorganisation und deren Aktivitäten für Präven- tion und Rehabilitation. Anschließend präsentierte Hélène Amieva, For- scherin am Französischen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung INSERM in Bordeaux, neueste Erkenntnisse aus ihrer mehr als 30 Jahre laufenden Langzeitstudie PAQUID mit 3.777 Per- sonen über den Einfluss von Hörverlust und Hörver- sorgung auf die beeinflussbaren Risken von De- menz, Depression und weiteren Beeinträchtigungen (z.B. Abhängigkeit von anderen Personen). Den Abschluss der wissenschaftlichen Vorträge machte Anne-Sophie Parent von der AGE Europe Platform mit ihren sozialpolitischen Aussagen im Re- ferat „Why ‘Independence’ is high on the agenda“. Neben der Organisation des „Hearing Awareness Day“ im EU-Parlament war die AEA durch ihren Präsidenten am 03. Juli 2017 und am 07. und 08. Februar 2018 bei Sitzungen der WHO in Genf vertreten sowie am 09. Februar bei der ebenfalls in Genf anberaumten ITU Sitzung „Safe Listening Standards“, bei der es um Normen für sicheres Hören mit Mobiltelefonen und ähnlichen Geräten geht. Bei Sitzungen der Internationalen Normenor- ganisation ISO betreffend der künftigen ISO-Norm ISO 21388 „Hearing Aid Fitting Management HAFM“ am 14. und 15. September 2017 in Atlan- ta, USA, und am 02. und 03. Mai 2018 in Seoul, Südkorea, wurden die AEA Interessen von Vor- standsmitgliedern aus Belgien, Deutschland und Frankreich vertreten. Weitere Berichte über die Aktivitäten im abgelau- fenen Jahr würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Im Rahmen der abschließenden Dis- kussion wurde festgestellt, dass die bisherige Arbeit nicht genügend berufspolitisch orientiert ausgerichtet war. Daher wurde von der deutschen Delegation vorgeschlagen, Stellungnahmen zu drei aktuellen normativen Kernthemen zu verfas- sen: zum neuen EU-Medizinproduktegesetz, zur EU-Medizintechnik-Folgenabschätzung (Health Technology Assessment HTA) und zur EU-Daten- schutz-Grundverordnung DSGVO und wie Herstel- ler und deren Anpasssoftware die personenbe- zogene Daten von Hörgeräteträgern respektieren oder verwenden. Nach dem Aktivitätsbericht des Augenoptik 08 Hörakustik Hörakustik Präsidenten konnte Andrew Sciberras über eine Internetverbindung die Situation der Hörversor- gung in Malta präsentieren und die maltesische Vereinigung der Hörakustiker vorstellen. Aus der Präsentation ging hervor, dass es sich um einen anerkannten Berufsverband in Malta handelt, der die Mehrheit der in Malta anerkannten und tätigen Hörakustiker vertritt. Die Generalversammlung begrüßte Malta als neues Mitglied mit Beobach- terstatus in der AEA. Nun war es an der Zeit über finanzielle Aspekte zu sprechen. Der Kassier Patrick Verheyden (Belgien) präsentierte den Finanzbericht 2017, die aktuelle monetäre Situation und das AEA Budget für 2019. Danach wurde von der General- versammlung auf Antrag der Kontrolle der Vorstand einstimmig entlastet und auch eine Reduzierung des Mitgliedsbeitrages auf € 100 pro Stimme (Österrei- ch hat 10 Stimmen) zumindest für das Jahr 2019 beschlossen. Im Anschluss berichteten der Präsi- dent des Komitees für Audiologie und Technologie ECAT, Dimitris Chrysikos (Griechenland), über die Arbeit des ECAT und der AEA Präsedent Mark Laureyns über die Entwicklungen und Änderungen auf der Internetseite www.aea-audio.org. Am Ende der Generalversammlung stand das schon traditionelle „round table“-Gespräch, in dem jedes Land kurz die aktuelle berufliche Situation und den Hörgerätemarkt mit aktuellen Zahlen präsen- tierte. Die für den Berichterstatter interessantesten Informationen kamen diesmal aus Italien, Portugal und Rumänien: die italienische Berufsorganisati- on gewann eine Unterlassungsklage gegen den Vertreiber des im italienischen Markt am häufigsten verkauften Hörverstärkers (Personal Sound Amplifier Product PSAP) GHOST. Begründet wurde die Verur- teilung mit der Erkenntnis des Gerichts, dass PSAP's nicht für hörbeeinträchtigte Personen geeignet sind. Außerdem hat eine andere italienische Behörde (die Wettbewerbs- und Kartellbehörde) kürzlich eine Geldbuße von € 760.000 gegen das Unternehmen verhängt, das GHOST mit „unlauterer Geschäfts- praktiken“ und „irreführender Werbung“ verkauft. Derzeit läuft ein Klagsverfahren gegen ein ähnliches Produkt, das unter dem Namen „Polaroid“ haupt- sächlich über Apotheken vertrieben wird. In Portugal ist die Regulierung des Hörakustiker-Berufes noch immer nicht endgültig geregelt. Der portugiesische Verband der Hörakustiker und Hörgerätetechniker (Associação Portuguesa de Audioprotesistas APA) hat der Nationalen Agentur für Qualifizierung und Berufsbildung einen Vorschlag zur Schaffung einer Ausbildung (ISCED-Stufe 4, endspricht unserem Lehrabschluss) unterbreitet, der über die gleichen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten wie Audi- ologen verfügen würde, was die Beurteilung des Hörvermögens und die Hörgeräteversorgung betrifft. Die portugiesische Audiologenvereinigung (Asso- ciação Portuguesa de Audiologistas APtA) war mit diesem Vorschlag nicht einverstanden, da die Audio- logen per Gesetzesdekreten aus 1986 und 1999 die für die auditorische und vestibuläre Beurteilung und Rehabilitation zuständigen medizinischen Fachkräfte (mit einer Ausbildung endsprechend ISCED-Stufe 6, Bachelorabschluss) sind. Derzeit wird die Situation von der Nationalen Agentur bewertet. Tatsache ist aber, dass gegenwärtig großer Bedarf an Hörakusti- kern, insbesondere für Fachgeschäfte, besteht und es dort nach wie vor eine sehr hohe Rate „illegaler Praktiken“, also Hörgeräteabgabe durch angelernte Personen ohne entsprechender Ausbildung gibt. Aus Rumänien mussten wir erfahren, dass die staatliche Erstattung für Hörgeräte € 200 für ein Hör- gerät beträgt, wobei nur eine monaurale Versorgung unterstützt wird. Für Kinder werden zwei Hörgeräte für den gleichen Betrag, also gesamt € 400 zur Verfügung gestellt. In Rumänien, einem Land mit 20 Millionen Einwohnern, arbeiten laut Angabe der nationalen Delegation nur 100 Hörakustiker, was auch auf Grund der ökonomischen Situation des Landes klare Rückschlüsse auf die Versorgungs- rate und -qualität schließen lässt. Mit einer kurzen Zusammenfassung der künftigen Prioritäten und der Terminplanung der nächsten Treffen endete die AEA Generalversammlung 2018. Nachdem die Generalversammlung nun seit sechs Jahren am Sitz des Verbandes in Brüssel ausge- richtet wurde werden sich die Delegationen der AEA Mitgliedsländer auf Einladung der deutschen Delegation und der deutschen Bundesinnung biha am 03. Juni 2019 in der Akademie für Hörakustik am Campus Hörakustik in Lübeck zur nächsten Gene- ralversammlung zusammenfinden. Kontakt www.aea-audio.org Hörakustik Augenoptik 09 HörakustikNext >