< PreviousDie Art, wie wir unsere Welt sehen, hat sich verändert. Die meisten Menschen schauen durchschnittlich acht bis zehn Stunden auf digitale Bildschirme oder andere nahe Objekte. Dies kann Augenstress verursachen – mit Symptomen wie gereizten Augen, verschwommener Sicht oder Kopfschmerzen, und das bereits nach nur zwei Stunden. Die neuen Sync III Brillengläser bieten im unteren Glasbereich eine Boost-Zone, die die Augenmuskulatur unterstützt und entspannt. So kann eine Überanstrengung gemildert und der Sehkomfort in der digitalen Welt verbessert werden. Unsere Augen sind nicht für Bildschirme gemacht – Sync III Brillengläser schon. www.hoya.at Entspannter sehen in der digitalen Welt Unsere Augen sind nicht für Bildschirme gemachtH err Zsidek hat seit der Gründung der Hoya Lens Österreich maßgeblich den Erfolg des Unternehmens mitgestaltet. Bislang war er als Gebietsverkaufsleiter für den Osten Österreichs verantwortlich. Seine fundierten augenoptischen Kenntnisse erwarb er an der Meistersschule in Hall/Tirol. Zudem absolvierte er ein Masterstudi- um im Bereich Marketing und Vertrieb. Die Geschäftsführung freut sich auf die weitere Zusammenarbeit und wünscht Herrn Zsidek wei- terhin viel Erfolg. Führungswechsel bei Hoya Österreich Neuer Hoya Country Manager Österreich: Ing. Christian Zsidek In der Führungsriege der Hoya Österreich findet ein Wechsel statt. Der bisherige Country Manager, Martin Decker, wird das Unterneh- men zum 1. Mai 2018 verlassen, um eine neue berufliche Heraus- forderung anzunehmen. Die Geschäftsführung dankt Herrn Decker ausdrücklich für seine Arbeit in den letzten 9 Jahren, in denen er – gemeinsam mit seinem Team – Hoya Lens Österreich geprägt hat. Die Nachfolge von Herrn Decker hat mit Wirkung ab dem 1. April 2018 Ing. Christian Zsidek übernommen. Über HOYA Hoya wurde im Jahr 1941 in Tokio gegründet und ist ein multinationales Medtech-Unternehmen und führender Anbieter innovativer Hightech- und Gesundheitsfürsorgeprodukte. Hoya ist in zwei Hauptgeschäftsfeldern tätig, dem „Life Care“ Segment (Brillen- gläser, medizinische Endoskope, Intra- okularlinsen und optische Gläser) und dem Segment „Informationstechnologie“ (Schlüsselkomponenten für Semikon- duktorgeräte, LCD-Displays und HDDs). Die Hoya Group umfasst über 150 Zweigniederlassungen und Tochterge- sellschaften und beschäftigt ca. 34.000 Mitarbeiter weltweit. Kontakt www.hoya.at Augenoptik 11 Hörakustik Bild: Hoya Breaking News I OM Geschäftsführer Axel van Holten: „Obwohl sehr viele Informationen im Internet abrufbar sind und auch die Wirtschaftskammer sehr viele Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert, fehlte aus unserer Sicht die praxisnahe Erklä- rung für unsere Branche. IOM-Anwender wollten wissen was sich jetzt genau ändert für Augenop- tiker und/oder Hörgeräteakustiker. Wie kann ich schnell und strukturiert die neuen Anforderungen umsetzen? Welche Informationen sind jetzt für mich wichtig? Müssen alle Kunden jetzt was unterschreiben? Was ändert sich in der Software? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen unsere Anwender. Die Auflistung von irgendwelchen Paragraphen und Ausnahmen, sowie Anwen- dungsbeispiele die von einem Anwalt ausgedacht wurden, helfen da nicht wirklich weiter. Diese Bei- spiele lassen sich in der Regel schwer auf unsere Branche umlegen.“ IOM Software hat bei der Roadshow eine sehr praxisorientierte Präsentation vorbereitet, die sehr gut bei den Zuhörern ankam. Software-Änderungen Ab Mitte April wird IOM den Anwendern von Office Plus und FAVEO© ein optionales Update zur Verfügung stellen, in dem eine Vielzahl an Softwareänderungen enthalten ist. Denn auch eine Kundenverwaltungs-Software muss mit Einführung der DSGVO einigen neuen Anforde- rungen entsprechen. „Die Grundeinstellungen in der Software müssen ab sofort auf maximalen DSGVO IOM Software klärt auf Die Datenschutzgrundverordnung ab 25.Mai ist mo- mentan ein heißes Thema mit sehr viel Aufklärungs- bedarf. IOM Software GmbH hat bei der diesjährigen Roadshow österreichweit in insgesamt 14 Veranstal- tungen knapp 100 Anwender über die Datenschutz- grundverordnung (und weitere Themen) informiert. Privacy-Schutz für den Endkunden ausgelegt sein. Sensible Daten dürfen nicht einfach offen im Verkaufsraum für jeden sichtbar dargestellt werden. Wir erklären unseren Anwendern, wie man in der Praxis mit kleinen Änderungen den neuen Anforderungen entsprechen kann. Gleich- zeitig haben wir softwareseitig einige wichtige Änderungen vorgenommen, die unsere Anwen- der unterstützen. Als Beispiel das automatische Ausblenden von sensiblen Kundendaten, wenn die Software nicht benutzt wird, oder das Anony- misieren auf Knopfdruck“. Augenoptik 12 Hörakustik Digitale Welt Datenschutzmappe Mit dem Update bekommt der Anwender eine Datenschutz-Mappe zugeschickt in der bereits alle erforderlichen Unterlagen enthalten sind. Der große Vorteil ist, dass IOM diese Unterlagen schon komplett für Augenoptiker und Hörgerä- teakustiker vorbereitet hat. Der Anwender muss nur noch diese Unterlagen auf seinen Betrieb umlegen. „Das spart dem Anwender viel stunden- intensive Arbeit und schafft Klarheit in der Vielzahl an neuen bürokratischen Anforderungen“ meint Axel van Holten. Unterschriften einholen Wenn man sich dafür entscheidet, schriftliche Einwilligungen vom Kunden zu holen, spart das neue Unterschriftenpad mit Einbindung in die Software sehr viel Papier. Alle unterschriebenen Dokumente werden mit Unterschrift übersichtlich als PDF zum Kunden abgespeichert. Datenschutzbeauftragter Bei größeren Optik/Akustik-Betrieben (Ab 10.000 Kunden und/oder 10+ Angestellten) muss ab dem 25. Mai ein Datenschutzbeauftragter ange- stellt sein. IOM hilft nicht nur bei der Umsetzung der DSGVO, sondern kann bei Bedarf auch be- raten, wie man diese Aufgaben gesetzeskonform umsetzt. Datenverarbeiter IOM Software bietet seinen Anwendern die Mög- lichkeit, die Abwicklung von maßgeschneiderten Kundenanschreiben komplett zu übernehmen. Auch der Versand von Kontaktlinsen und Pflege- mittel kann von IOM versorgt werden. Hier ist Datenschutz natürlich ein zentrales Thema. Axel van Holten: „In diesen Bereichen sind wir der klassische Datenverarbeiter. Die IOM bietet als Datenschutzexperte schon immer höchst- mögliche Datensicherheit an. Wir merken jetzt sehr deutlich, dass der Optiker ungern Kunden- daten an die Industrie weitergibt, ohne wirklich zu wissen was mit den Daten passiert. Wir sehen eine starke Steigerung in der Nachfrage in die- sem Bereich. Für viele Optiker und Akustiker sind wir seit Jahrzehnten ein zuverlässiger Partner im Bereich Datenverarbeitung. Da passt dieses Service genau dazu.“ IOM Software GmbH IOM ist in Österreich Marktführer im Bereich EDV für Augenoptiker und Hörgeräteakustiker. Neben Software bietet IOM auch Dienstleitungen wie Brief- und Kontaktlinsen/Pflegemittel-Versand, sowie Beratung im Bereich der Datensicherheit und Prozessoptimierungen an. Kontakt IOM Software GmbH www.iom.at Augenoptik 13 Hörakustik Digitale Welt Bild: ThinkstockDaten- und Investitions- sicherheit sowie konse- quente Weiterentwicklung von Softwaremodulen und Anwendungen sieht Tanja Gilke als wesentliche Grund- voraussetzung für erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Digitale Welt Wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Mit Sicherheit. Wenn in Zukunft nicht die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Lang- samen überholen, bietet das eine sehr gute Chance für Augenoptiker und Hörakustiker. Sie können die Zukunft in der Optik und Akustik mit gestalten. Dazu entwickelt IPRO Lösungen, die Ihre Prozesse optimieren, Sie sicherer, schneller und effizienter machen. Und damit die Investition in winIPRO zu einer sicheren digitalen Zukunfts- lösung machen. Hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit. Hinsichtlich der Wei- terentwicklung. Und vor allem in der Vernetzung innerhalb der Branche, den lebenswichtigen Schnittstellen zu Partnern und Herstellern so- wie der Implementierung Ihrer Interessen in die Lösungen und Module. IPRO ist heute einer der führenden Software- anbieter für Augenoptiker und Hörakustiker in Europa – und als innovatives mittelständisches Unternehmen eine Tochtergesellschaft der re- nommierten HAAG-STREIT AG mit Sitz in der Schweiz. Viele unserer Anwender arbeiten seit fast 40 Jahren mit uns und haben dabei viele bahnbrechende Innovationen erlebt – von der ersten elektronischen Glasbestellung über das erste Windows-Programm bis zur 3D-Refraktion mit PASKAL 3D. Das IPRO-Team arbeitet täglich daran, dass es so bleibt und noch besser wird. Das Schlüsselthema: Sicherheit für Daten und Anwender. Unsere aktuellen Meilensteine für Sie: Moderne Analyse- und Statistikmodule, mit denen Sie Ihre Geschäftsaktivitäten jederzeit prüfen, optimieren und weiterentwickeln können. Für mehr Effizienz, Wirtschaftlichkeit und natürlich für die digitale Abbildung wiederkehrender Vorgänge. Im Bereich Datenschutz und Datensicherheit sorgt IPRO mit internen und externen Fachleuten dafür, dass Sie softwareseitig abgesichert sind. Wie z. B. bei der neuen Datenschutzgrundver- ordnung. Wir sind an Ihrer Seite, damit Daten und Wissen sicher zum gewünschten Erfolg führen. Heute, morgen, übermorgen ... Kontakt www.ipro.de Augenoptik 15 Hörakustik Bild: Oliver Wendel Digitale Welt Herr Hudetz, das IFH Köln beschäftigt sich seit langer Zeit mit den Entwicklungen in der digitalen Handelswelt. Können Sie für shops die Trends kurz zusammenfassen? Das Smartphone hat sich in den vergangenen Jahren sicherlich zum größten Einflussfaktor in der Customer Journey entwickelt. Konsumenten sind heute parallel digital und analog unterwegs. Für Händler gilt he- rauszufinden, wo und wie sie Kunden adressieren. Kanaldenke war gestern, die ganzheitliche Perspektive ist gefragt. Ganzheitlichkeit hat aber auch mit Kun- denzentrierung zu tun. Es gibt kaum noch Käufe, bei denen die Kaufanbahnung ohne Internet stattfindet. Und nicht zuletzt sind es die Vorteile des Online- Shoppings, die Konsumenten über alle Verkaufskanäle hinweg suchen. 2010 setzte der größte Internet-Marktplatz Amazon 34 Milliarden Dollar um, mittlerweile sind es bereits 130 Milliarden Dollar. Wie erklären Sie diesen Erfolg? Der Erfolg von Amazon basiert auf einer sehr klaren Strategie, die das Unternehmen in seiner über 20-jäh- rigen Geschichte knallhart verfolgt. Amazon will dem Kunden mit jeder seiner Lösungen einen klaren Mehrwert bieten. Klar setzte das Unternehmen anfangs als Start- up auch auf die Preisschiene. Inzwischen sind jedoch Faktoren wie Geschwindigkeit, Bequemlichkeit – one- click-shopping – und das Ausspielen der Kundendaten zum unabkömmlichen Erfolgsfaktor geworden. Das wird von Kunden auch belohnt. So zählt Amazon inzwischen in Deutschland zu einem der vertrauenswürdigsten Händler. In einer kürzlich erschienenen Studie haben Sie ge- schrieben: „Die Amazonisierung wird von stationären Händlern oft als Quelle des Übels gesehen.“ Warum? Ich habe Händlern schon vor vielen Jahren die Antwort gegeben, dass sie Amazon nicht ignorieren dürfen. Aber es greift zu kurz zu sagen, dass Amazon mit seiner Marktmacht alle anderen Händler erdrückt. Viel wichtiger ist es, dass jeder für sich analysiert, warum der Internet- Riese so erfolgreich geworden ist. Bequemlichkeit und Geschwindigkeit sind die zwei von mir genannten Fak- toren, die man auch auf die Fläche umlegen kann. Im stationären Handel gibt es eine breite Palette an Dif- ferenzierungsmöglichkeiten: die Servicequalität steigern, den Händler als Marke aufbauen, hilfreiche Online-Ser- vices anbieten wie zum Beispiel Click+Collect, Online- Terminvereinbarungen und Verfügbarkeitsanzeigen. Ganz wichtig ist, dass jeder Händler für sich definiert, wie er für seine Kunden einen Mehrwert schaffen kann, und dies dann auch konsequent umsetzt. Ich gebe Ihnen ein Wachgerüttelt Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, über die Veränderungen im Handel, den Einfluss von Amazon & Co. und warum „more of the same“ keine Berechtigung mehr hat. Augenoptik 16 HörakustikBeispiel: Amazon verlangt für die Geschenkverpackung von Büchern Geld. Viele Buchhändler bieten den Ver- packungsservice kostenlos an. Dann gilt es allerdings, auch diese Dienstleistung aktiv zu kommunizieren, aktiv anzubieten und nicht in der hintersten Ecke eines Stores zu verstecken und ausschließlich auf Kundennachfrage zu offerieren. Bei solch einem Vorgehen geht die Wir- kung definitiv verloren. Als Erfolgsfaktoren für Online-Shops nennen Sie als wesentliche Punkte die bequeme Auffindbarkeit und gute Verfügbarkeit der Produkte. Lässt sich das Konzept auf die Verkaufsfläche übersetzen? Das Thema Warenverfügbarkeit ist sicherlich für einige Händler ein Problem. Der durch das Internet ungeduldig gewordene Konsument fordert diese allerdings. Händler müssen ihre logistischen Prozesse beherrschen und Bestände in Echtzeit zur Verfügung stellen. Sie müssen soweit sein, dass sie ihren Kun- den Auskunft da rüber geben können, ob die Ware überhaupt noch kommt, wann und wie sie abholbe- reit ist oder ob sie zugestellt werden soll und wenn ja, wohin. Beim Thema Affindbarkeit müssen wir zwischen Konsumenten unterscheiden, die suchen wollen, und jenen, die finden wollen. Für die, die Waren rasch finden wollen, müssen die Gesetzmä- ßigkeiten des Internets auf die Fläche übertragen werden. So zum Beispiel eine klare Navigation durch gute Beleuchtung und Beschilderungen. Der Kunde soll das Produkt intuitiv finden können. Jene Kunden dagegen, die gerne suchen und flanieren, brauchen die Inszenierung am POS. Für sie ist es wichtig, dass sich auf der Fläche ständig etwas verändert, zum Beispiel Spezialplatzierungen, Aktionen oder Themen -Merchandising. Sie suchen im wahrsten Sinne des Wortes nach Attraktionen. Eines spielt für mich ebenso eine große Rolle: den Kunden kennen. Kurzum: It’s all about data. Einer der ganz großen Treiber von Online-Händlern sind Daten: Es geht nicht nur darum, Daten zu Zukunft heißt für mich Chance. Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, ist einer der gefragtesten E-Commerce-Experten Deutschlands. » Augenoptik 17 Hörakustik Bilder: IFH Köln, Fotolia Digitale Welt sammeln, sondern auch damit zu arbeiten und sie kundenzentriert zu nutzen. Also eigentlich um nichts anderes, als den Grundgedanken des kleinen Händ- lers von früher neu zu interpretieren. Und das be- herrscht die Onlinewelt perfekt, während stationäre Händler oft nach wie vor mit langweiligen Geburts- tagsgutscheinen und pauschalen Minus-10-Prozent- Angeboten werben. Aber sind Konsumenten bereit, ihre Daten und Vorlieben preiszugeben? Ja, definitiv. Wenn Kunden einen hochwertigen Service nutzen wollen, wissen sie, dass sie gewisse Informationen preisgeben müssen. So kann ich einem Kunden zum Beispiel erklären, dass ich seine Mobil- nummer brauche, um ihn rasch mittels WhatsApp- Nachricht über ein Angebot zu informieren, das nur beschränkt verfügbar ist. Helfen dabei digitale Lösungen am Point-of-Sale? Definitiv. Und ich bin der festen Überzeugung, dass wir in den nächsten Jahren noch viele weitere Ent- wicklungen sehen werden. Die technischen Lösungen für die kundenspezifische Datennutzung von Kun- denkarten-Apps gibt es schon. Und diese können Verkäufer wieder zu echten Beratern machen. In dem Moment, wo ein Kunde identifiziert wird und er mit einer Frage auf den Berater zukommt, kann der die Historie des Kunden zum Beispiel auf einem Tablet abrufen und verkaufsunterstützend einsetzen. Was früher der Verkäufer in einer kleinen Boutique ohnehin wusste, wird damit für große Konzepte zugänglich. Handelshäuser werden im Durchschnitt kleiner. Dieser Trend bestätigt sich seit ein paar Jahren. Kleinere Fläche heißt weniger Sortiment und letztlich doch Umsatz einbußen, oder? Das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Kleine- re Flächen werden kommen, weil die Frequenz in Summe nicht gleichmäßig zurückgeht. 1A-Lagen und Sonderlagen rund um Verkehrsknotenpunkte werden weiterhin einen guten Zustrom haben. Aber auch hier kommt wieder der Technologie eine große Bedeutung zu, Produkte erlebbar zu machen, die physisch gar nicht im Laden verfügbar sind. Heutzutage müssen Digitale Welt nicht mehr alle Größen, Farben und Materialien von einem Produkt vorhanden sein. Denken Sie nur an Ma- gic Mirrors für den Fashionhandel. Eine Technologie, die mittlerweile schon gut funktioniert und dem Kunden hilft, ein Teil in einer Farbe zu probieren und in einer anderen, im Store nicht verfügbaren Farbe zu erleben. Durch Technologien wie diese können auch auf kleiner Fläche umfassende Sortimente verfügbar gemacht werden. Apropos Sortiment: „More of the same“ reicht nicht mehr aus. So die Überschrift in Ihrem Thesenpapier zum kanalvernetzten Handel im digitalen Zeitalter. Wie können Händler ihre Stores aus Ihrer Sicht differenzieren? Händler müssen an ihren Sortimenten arbeiten. „One size fits all“ wird nicht mehr zum Erfolg führen. Es gilt wieder, die Begehrlichkeit zu wecken, und zwar für Pro- dukte, die der Kunde anderswo nicht bekommt. Viele Händler versuchen, mit einer klaren Eigenmarkenpolitik aus der Vergleichbarkeit rauszukommen. Ich bin fest davon überzeugt, dass starke Eigenmarken in Zukunft eine noch größere Rolle spielen werden. Die zweite wichtige Komponente ist für mich der Laden selbst, der ein essenzieller Baustein für die Markenbildung und das Brand-Erlebnis ist. Und darüber hinaus ist das Personal heute das A und O. Freundlichen und kompetenten Mitarbeitern kommt eine extrem bedeutende Rolle zu. Der Mitarbeiter im Verkauf bzw. die soziale Inter- aktion gilt als eine der wichtigsten Unterschei- dungsmerkmale zum Online-Handel. Wie können Mitarbeiter motiviert werden, um diesen Mehrwert tatsächlich zu leisten? Leider kann ich Ihnen kein Patentrezept mitgeben. Das Silodenken in der eigenen Abteilung bzw. der eigenen Filiale ist im Einzelhandel tief verankert. Ich empfehle Händlern dringend, kanal- und silobezogene Anreiz- systeme zu eliminieren. Mit diesen Systemen zerstört man die Kundenzentrierung. Auf diese kommt es an. Nicht auf die Kanalzentrierung. Heute müssen KPIs (Key Performance Indicators) her, welche die gesamte Customer Journey einbinden. Und ich persönlich würde Mitarbeiter auf der Fläche incen- tivieren, wenn sie von dort weg Onlinebestellungen mit ihren Kunden auslösen. Pure Player oder Omni-Channel-Stratege: Die jüngsten Entwicklungen beobachten wir mit Spannung. Google vertreibt künftig Walmart- Produkte, Amazon kaufte jüngst die Bio-Su- permarktkette Whole Foods. Welche Allianzen können Sie sich außerdem vorstellen? Vor ein paar Jahren haben wir die These aufgestellt, dass das Ende der Pure Player kommt. Online- Pure-Player machen nur Sinn, wenn Sie Preisführer sein wollen. Denn mehrere Kanäle zu bedienen, erhöht die Komplexität und ist teurer. So gesehen sind die jüngsten Zusammenschlüsse für mich nur allzu logisch. Google hat die Frequenz, Walmart ist der größte Einzelhändler der Welt. Passt doch gut, oder? Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch in den nächsten Jahren solche Allianzen erleben werden. Die Welt der klar definierten Wert- schöpfungsketten wird noch viel mehr verschwim- men. Wertschöpfungsnetzwerke hingegen werden zunehmen. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Von dem Produkt Zugfahren hin zur Lösung Mobilität. Zum Abschluss ein Blick in die Welt von morgen: Wie sieht das „Miteinander“ von Web-Shopping und stationärem Einkauf in Zukunft aus? Wie lautet Ihre persönliche Empfehlung für den statio- nären Händler? Basics first. Die Konsumenten sind extrem an- spruchsvoll geworden und verlangen Kanalexzel- lenz. Wenn der Laden nicht top aussieht und den Wow-Effekt auslöst und der Verkäufer nicht top berät, muss man zuerst an dieser Stelle ansetzen. Und dann: Denkt nicht in Pure Play. Der Kunden- kreis, der rein stationär einkauft, stirbt sehr schnell aus. Weit über 70 Prozent der Deutschen kaufen online und stationär. Es gilt, über alle Kanäle hin- weg einen Mehrwert zu bieten. Starke Eigenmarken werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von shops – The International Magazine for Retailing and Shop Design und Umdasch Shopfitting. Kontakt www.umdasch-shopfitting.com Augenoptik 19 Hörakustik Bild: Fotolia Digitale Welt Next >