< PreviousHöRAKUSTIK AEA-NEUIGKEITEN Generalversammlung und Mini-Symposium in Brüssel Wie schon seit einigen Jahren Routine, lud der Europäische Verband der Hörgeräte-Akustiker AEA (Association Européenne des Audioprothésistes) auch heuer wieder zum Mini-Symposium und zur Generalversammlung nach Brüssel, Belgien, ein. zum zweiten Mal startete das Treffen mit einem Mini-Symposium am Sonntag, den 17. Mai, am Nachmittag im großen Hörsaal des altehrwürdigen Instituts Libre Marie Haps, der französischsprachigen Ausbil- dungsstätte für Logopäden und Hörgerä- teakustiker in Belgien. Der Eröffnungsvortrag mit dem Thema „The Costs of Untreated Hearing Loss“ stimmte doch etwas nachdenklich. Paul Breckell, Geschäftsführer der englischen Organisation „Action on hearing loss“ präsentierte eine erste Studie über die umfassend geschätzten indirekten und direkten Kosten durch Personen mit un- versorgten Hörbeeinträchtigungen für die Allgemeinheit in UK. Folgend vermittelte Lidia Best-Smolarek, die Vizepräsidentin des Europäischen Schwerhörigenbundes EFHOH (European Federation of Hard of Hearing People) dem Auditorium die Wichtigkeit einer qualitativ hochwertigen Hörsystemversorgung aus Sicht der Hörbeeinträchtigten unter dem Ti- tel „Importance of the quality of hearing ca- re“ (mehr Erklärungen zu: Ablauf Hörgerä- teanpassung, Hörstatus und dessen Bedeu- tung, Handhabung Hörsysteme und mög- liches Zubehör (v.a. T-Spule); bestmögliche Feinanpassung auf Alltagssituationen (mit- tels akustischer Hörprogramme); Nachan- passung inkl. neuen Hörstatus). zum Abschluss der Berichterstattung aus dem britischen Königreich berichtete Peter Sydserff, Präsident der britischen Gesell- schaft der Hörgeräteakustiker BSHAA (Bri- tish Society of Hearing Aid Audiologists), in seiner Präsentation „The UK Hearing Care Market“ über den zweigeteilten britischen Hörgerätemarkt. Auf den Inseln kann man seine Hörsystemversorgung entweder mit Standard-HdO-Hörgeräten nach ent- sprechender Wartezeit kostenfrei in den Krankenhäusern des National Health Ser- vice NHS bekommen, oder aber man wählt beim Hörgeräteakustiker die Geräte nach individuellen Vorstellungen und bezahlt die Hörsystemversorgung zur Gänze selbst. Die BSHAA ist die Vereinigung der freien Hörgeräteakustiker. Im Anschluss gab Soeren Hougaard, Ge- neralsekretär des Europäischen Hör- geräteherstellerverbandes EHIMA (Eu- ropean Hearing Instruments Manfac- turer Assosiation) einen ersten Einblick in die von der Anovum GmbH, im Auf- trag der EHIMA durchgeführten Euro- Track 2015 Studie. Leider lässt auch diese in Deutschland, Frankreich, UK, der Schweiz, Italien und Japan durch- geführte Studie (Norwegen und Däne- mark sollen 2016 folgen) keine wirklich schlüssigen Vergleiche zu, da die Hör- geräteversorgungssysteme in den Län- dern sehr unterschiedlich sind. Nach einer Kaffeepause startete der zweite Teil des Symposiums mit der Prä- sentation der Prüfergebnisse von vier von der AEA eingereichten Hörverstärkern (siehe dazu auch im Bericht über die Ge- neralversammlung) durch Dr. Hendrik Husstedt vom Deutschen Hörgerätein- stitut DHI in Lübeck, in Anwesenheit des Gründers des DHI, Herrn Dipl.Ing. Rei- mer Rohweder. Conclusio: Hörverstär- ker um wenig Geld produzieren viel Lärm bei geringer Sprachverständlichkeit und können sehr schnell das Hörvermögen schädigen! In Folge präsentierte Fritz Za- jicek das Internationale Büro für Audio- phonologie BIAP (Bureau International d’Audiophonologie) und Patrick Verheyden (BIAP Belgien) die auf BIAP-Empfeh- lungen basierenden Ergebnisse der über fünf Jahre durchgeführten Autonomie- Studie von Christian Renard (BIAP Fran- kreich) mit dem Titel „Hörgeräteversor- gung in betreuten Wohneinrichtungen: ein interdisziplinärer Ansatz“. zum Abschluss des Mini-Symposiums stellte Mark Laureyns, Präsident der AEA, in der Präsentation „Diabetes & Hörver- lust – was sind die Konsequenzen für die Hörsystemversorgung“ die neuesten Er- kenntnisse (deutlich höheres Hörverlust- Risiko, stärkere Progression desselben, höhere Geräuschempfindlichkeit für lau- te Geräusche, Diabetes-induzierte Haut- 10HöRAKUSTIK KONTAKT: A.E.A. (European Association of Hearing Aid Professionals) Rue De Washington 40, 1050 Brussels Belgium M: info@aea-audio.org www.aea-audio.org probleme) seiner Arbeit mit Hörakustik- Studenten an der Thomas More Universi- tät Antwerpen vor. Am Montag, den 18. Mai, trafen sich die na- tionalen Delegationen aus neun AEA-Mit- gliedsländern am offiziellen Sitz der AEA im Haus der Internationalen Verbände MAI (Maison des Associations Internationales) in der Rue Washington in Brüssel. österreich wurde nach dem Rücktrittvon Ing. Peter Edlhauser aus den AEA-Funk- tionen durch Dr. Klaus-Peter Janner als österreichisches Vorstandsmitglied und Mag. Herdis Menhardt als stellvertre- tendes österreichisches Vorstandsmitglied repräsentiert. Fritz Zajicek war als Gene- ralsekretär der AEA in dieser neutralen Funktion ebenfalls in Brüssel dabei. Neben den üblichen Regularien berichte- te der Präsident Mark Laureyns über die Aktivitäten des letzten Jahres und gab ei- nen Ausblick auf kommende geplante Ak- tivitäten. Die wichtigsten davon waren und sind: Die gemeinsame AEA-EFHOH-EHIMA „Hearing Awareness“ Kampagne Anfang März 2015 – trotz sehr kurzer Vorlaufzeit durch späte Lieferung seitens der Kreativ- agentur war die Kampagne ein beacht- licher Erfolg mit einer guten medialen Ab- deckung (Poster, Flyer und die Sujets auf Internetseiten in nahezu allen AEA-Mit- gliedsländern). Für März 2016 wird wieder eine gemein- same AEA-EFHOH-EHIMA Kampagne mit den gleichen Sujets vorbereitet. Zusätz- lich sollen auch soziale Medien wie Face- book & Co in die Kampagne mit einbezo- gen werden. Der für 3. März 2015 geplante „Hearing Awareness Day“ im EU-Parlament muss- te leider auf Grund des Charlie Hebdo At- tentats in Paris und der vereitelten Atten- tate in Belgien aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Die AEA bereitet gemeinsam mit dem EF- HOH und der EHIMA die Veranstaltung im EU-Parlament nun für 3. März 2016 vor und hat wieder die grundsätzliche Zusa- ge seitens der unterstützenden EU-Par- lamentarier. Auch 2016 ist wieder eine na- tionale Delegation und idealerweise auch ein nationaler Gesundheitspolitiker beim „Hearing Awareness Day“ im EU-Parla- ment eingeladen. überarbeitung der EU-Medizinprodukte- richtlinie MDD zur neuen EU-Medizin- produkteverordnung MDR – die alte MDD kannte nur „custom made devices“ oder „mass produced devices“. Da beide Ka- tegorien bei Hörgeräten immer indus- triell hergestellt werden, aber eine in- dividuelle Anpassung benötigen, will die AEA durch eine Änderung der Berufsbe- zeichnungen erreichen, dass nur Hör- geräteakustiker diese individuellen An- passungen vornehmen dürfen. Hier wur- de in den letzten Monaten viel Informati- onsarbeit bei EU- und nationalen Institu- tionen geleistet und diese Arbeit ist bis zum endgültigen Beschluss der neuen MDR fortzuführen. Hörverstärker – die AEA-Mitglieder ha- ben in den letzten Monaten lokal solche, international PSAP’s (Personal Sound Amplification Products) genannte, Hör- verstärker beschafft und ein Teil davon wurde beim DHI in Lübeck geprüft (sie- he dazu auch die Präsentation im Rah- men des Mini-Symposiums). Viele dieser sehr günstigen Produkte haben eine sehr hohe Verstärkung und Ausgangsleistung, aber keine Ausgangsleistungsbegrenzung und sind daher potenziell gesundheitsge- fährdend. Die AEA wird diese Produkte bei der zuständigen Stelle der EU-Kom- mission (Abteilung Konsumentensicher- heit) melden, um sie dann in die spezielle Liste für gefährliche Produkte (RAPEX) einzutragen. Weiterhin will die AEA ver- suchen, PSAP´s, die aussehen wie Hör- geräte, aber keine medizinische Zweck- bestimmung haben, in den Anhang XV der MDR zu bringen und somit Medizin- produkten gleichzustellen. Das hätte den Vorteil, dass diese Produkte auch nur von Hörgeräteakustikern abgegeben werden dürften. Hörakustik – Dienstleistungsnorm EN 15927 – diese Norm ist nun fünf Jahre alt und kann von den zuständigen Gremien zur Überarbeitung geöffnet werden. Da diese Norm nur in sehr wenigen Ländern umgesetzt ist, haben AEA-Mitglieder in den letzten Wochen durch Kontakte zu den nationalen Normeninstituten versucht, ei- ne Öffnung und Überarbeitung der Norm zu erreichen. Eines der Ziele ist die Veran- kerung in der Norm, dass Hörsystemver- sorgungen nur durch ausgebildete Hörge- räteakustiker vorgenommen werden dür- fen. Weitere Änderungen sollen die Norm praxisorientierter machen und somit zu einer höheren Akzeptanz führen. Am Ende der Generalversammlung stand das schon traditionelle „round table“-Ge- spräch, in dem jedes Land kurz die aktu- elle berufliche Situation und den Hörge- rätemarkt mit aktuellen Zahlen präsen- tierte. Die österreichische Delegation – Dr. Klaus-Peter Janner (links), Mag. Herdis Menhardt (rechts) Bilder: AEA 11HöRAKUSTIK NEUE DIMENSIONEN zUM NUTzEN VON HöRSySTEMEN Fortbildung und informelles Forum: Die VHÖ-Tagung in Wien KONTAKT: www.vhö.at An der Fortbildungstagung des Verbands der Hörakustiker Österreichs (VHÖ) in Wien am 14. November 2015 nahmen über 40 Gäste teil. Unter ihnen waren aber nicht nur Hörakustiker, sondern auch der neue Berufs- gruppenobmann Josef Riegler, stellvertretend für die österreichische Branche der Gesundheitsberufe, Markus Rainer, Direktor der Tiroler Berufsschule, und Patricia Lawall, Geschäftsführerin der EUHA, sowie einige Referenten der Fachvorträge aus Deutschland. Das zeigt, dass diese Tagung nicht nur der Fortbildung dient, sondern auch ein informelles Forum zum Austausch in der länderübergreifenden Branche ist. Auf dem programm standen unter ande- rem Themen wie etwa: „Nutzen moder- ner Hörsysteme für sehr milde Hörver- luste“, „Machen Hörgeräte taub? Unter- suchungen zur Belastungsgrenze des Ge- hörs durch Hörsysteme“, „Optimierung der Verkaufsprozesse in der Hörakustik durch Testkäufe“ und ein Bericht zur aktu- ellen Vorstandsarbeit des VHÖ. Moderiert wurden die Tagung und die vielen Diskus- sionsbeiträge von VHÖ-Präsidenten, Pe- ter Edlhauser, der sich eingangs auch bei den Sponsoren der Tagung, GN Resound und Sivantos bedankte. zur zukunft der Hörgeräteindustrie und dem „Internet der Dinge“ Beim ersten Vortrag des Tages ging es um Neuigkeiten von der EUHA, besonders für jene VHÖ-Teilnehmer, die den Kongress in Nürnberg nicht besuchen konnten. Kle- mens Zimmermann, Produktmanager und Leiter des Costumer Care Centers bei der GN Resound Hörtechnologie GmbH in Wien, nahm die Zuhörer mit auf eine Reise zu seinen Eindrücken von der EUHA 2015. Besonders inspiriert hat ihn der Vortrag von Brent Edward, PH.D., Menlo Park, Kalifornien, zum Thema „Die Zukunft der Hörgeräteindustrie: Von Neurodegenera- tion bis zu Hearables“. Auf der Basis des Vortrags von Brent Edward führte er auch andere Innovationen an, die auf der EUHA vorgestellt wurden. Laut Brent Edwards passieren Innovationen immer in Wel- len. Übertragen auf die Branche der Hör- akustik war die erste Welle die Digitale Si- 12HöRAKUSTIK Bilder: Carmen Freihaut gnalverarbeitung, gefolgt von der zweiten Welle zur Funktechnologie mit den vie- len aktuellen und zukünftigen, kaum vor- hersehbaren Potentialen und bisher noch kaum einschätzbaren Einsatzmöglich- keiten. Bei der „Wireless“-Übertragung stehen die Hörsysteme inmitten zusam- menwachsender Technologien. Technik- welten, die bisher streng getrennt waren, verschmelzen und altbekannte Geräte übernehmen neue Funktionen im „Inter- net der Dinge“ und der Durchdringung von „Bluetooth 5.0“ in sämtlichen Industrien. Beim „Suchen, Vernetzen und Kooperie- ren“ braucht es jedoch einheitliche Stan- dards, eine gemeinsame Sprache, zur Kommunikation der (Hör-) Geräte mit Smartphones und anderen Multi-Media- Geräten, so Zimmermann. Dazu präsen- tierte er eine Pressemitteilung des welt- weit größten Verbands der Hörgeräteher- steller, der „European Hearing Instrument Manufactures Association (EHIMA)“ zur Kooperation mit der „Bluetooth Special In- terest Group (SIG)“ zur Entwicklung eines neuen gemeinsamen Bluetooth-Standards für Hörgeräte, der 2017 umgesetzt werden soll. Und was kommt danach? Mit den er- weiterten technischen Möglichkeiten, der sogenannten „Hear ables“, kleinen Compu- tern im Ohr, kann zukünftig auch die Ziel- gruppe der jungen Menschen erreicht wer- den, zum Beispiel mit Apps zur Gesund- heitskontrolle. Oder mit den „Bit-Bites“, einem Mikrofon im Gehörgang, dass die Bewegungen des Kiefergelenks und so- mit die gesunde Form der Nahrungsauf- nahme analysiert. Die Weichen für vielfäl- tige Anwendungen und neue Dimensionen sind gestellt, so Zimmermann abschlie- ßend. Dem fügte Peter Edlhauser an das Publikum gerichtet noch hinzu: „Ihre Zu- kunft ist damit gesichert“. Moderne Hörsysteme bei mildem Hörverlust Seinem Vortrag schloß sich Dr. Mathi- as Latzel, Phonak, Stäfa, mit dem Thema „Nutzen moderner Hörsysteme für sehr milde Hörverluste“ an. Dazu stellte er ei- ne aktuelle Studie vor, die am Hörzen- trum Oldenburg durchgeführt wurde. Ver- glichen wurden verschiedene High-End- Hörgeräte für die Anpassung von milden Hörverlusten bei zwanzig Versuchsper- sonen im Alter von 49 bis 79 Jahren. Al- le hatten keine Erfahrungen mit Hörge- räten aber einen milden Hörverlust bzw. berichteten von Hörproblemen im All- tag. Das Testprotokoll war speziell für di- ese Hörverlustgruppe mit dem Phoneme Perception Test, individuellen Aufnah- men am Trommelfell und der Präsenta- tion über In-Ear-Plugs konzipiert. Mit den vier Klangbeispielen „TV mit Chips“, „Ca- fe“, „Küche“ und „Sprache vom Neben- raum“ wurden 160 Vergleiche pro Pro- band zur Gesamtpräferenz der Hörge- räte, der Laut heit, der Schärfe und dem Höraufwand gemacht. Die drei verwen- deten High-End-Hörgeräte verwendeten unterschiedliche Verstärkungsstrategien, wobei sich eines nicht auf Null herunter- stellen ließ. Bei den Probanden zeigte sich, dass Menschen mit einem (sehr) leichten Hörverlust von Hörgeräten pro- fitieren, wobei der Erfolg sehr individu- ell ist, weil der Hörverlust allein nur ei- ner von vielen Faktoren ist. Ein erster Eindruck bei Hörtests im La- bor führt möglicherweise zu „voreiligen“ Bewertungen, so Latzel. Deshalb sei ein Rundgang mit mehreren Hörsituationen sinnvoll. Bei den Sprachtests gab es kaum Unterschiede zwischen den Testgeräten, aber deutliche Verbesserungen zur un- versorgten Situation. Beim Paarvergleich zeigte sich, dass HG2 gegenüber HG1 be- vorzugt wird, in den Situationen „Neben- raum“ und „TV&Chips“, also eher leisen Situationen, während HG1 gegenüber der unversorgten Kondition in der lauten Si- tuation „Cafe“ bevorzugt wird. Im Fazit zeigt sich, dass eine Verstärkungsstrate- gie mit einer Betonung des mittleren Fre- quenzbereichs zu Vorteilen in leisen Um- gebungen führt, während eine Verstär- kungsstrategie mit einer Betonung der hohen Frequenzen zu Vorteilen in lauteren Umgebungen führt. Eine Frequenzabsen- kung liefert Vorteile in Bezug auf Hörbar- keit auch für sehr milde Hörverluste. Neues zu KL- und BAHA-Systemen Viele neue technische Details auf dem Produktmarkt wurden in den folgenden zwei Vorträgen vorgestellt. Über die Inter- aktive Komfortanpassung für Knochen- leitungs-Systeme referierten Franz Berl, Geschäftsführer BHM, Grafenschachen, und Andreas Perscheid, Geschäftsführer Soundperience, Rüdesheim. Einen Über- blick über die aktuellen Einsatzbereiche des BAHA-Systems gaben Sigune Huzel, klinisch technische Assistentin, und An- ton Zehentbauer, Sales Manager bei dem neu gegründeten Unternehmen „Cochlear Mit Peter Edlhauser (links) drei Refenten am Technikpult: (v. l. n. r.) Matthias Parr, Dr. Matthias Latzel, Dr. Ulrich Giese 13HöRAKUSTIK Austria GmbH“ in Hart bei Graz. Sie stell- ten das neue Portfolio an implantierbaren Hörlösungen sowie das Informations- und Serviceangebot zur Betreuung von Coch- lea-Trägern vor. Belastungsgrenzen des Gehörs durch Hörsysteme „Machen Hörgeräte taub? Diese Frage stellte Dr. Ulrich Giese, Sivantos Erlan- gen, anhand von Untersuchungen zur Be- lastungsgrenze des Gehörs durch Hör- systeme“. Die Motivation für sein Thema sind Fragen von Schwerhörigen, eine Hil- festellung bei der Hörgeräteanpassung und Argumente bei möglichen Klagen der Schwerhörigen gegen den Audio logen. Zu einer Gehörschädigung durch Lärm in Zusammenhang mit Hörgeräten kann es durch Impulsgeräusche von sehr hohen Schalldruckpegeln und lang anhaltenden Schallpegeln kommen, so Giese. Somit besitzen Hörgeräte das Potential, das Ge- hör langfristig zu schädigen. Insbesonde- re HDO-Hörgeräte mit über 120dB maxi- malen Ausgang (2ccm Kuppler) besitzen das Potential, den Träger kurzfristig zu schädigen. Aber: Langzeitschäden durch zu viel Verstärkung werden durch eine fachgerechte Anpassung mit Hilfe moder- ner Anpassformeln, Kompression, Störge- räuschbefreiung und umfangreicher Ana- mnese der Lärmexposition ausgeschlos- sen. Basiert die MPO-Anpassung dabei auf der UCL, besteht ein großer Spielraum von mindestens 15 dB zur Schädigungsschwel- le, s. Dillon, H. (2002), Humes, L.E., and Bess, F.H. (1981) und Liedtke, M. (2013). Dazu ergänzte der Referent, dass die vor- geschlagenen Verstärkungen der interna- tionalen Anpassformeln mehrheitlich un- bedenklich sind, wenn die Schallexpositi- on des Hörgeräteträgers die Zimmerlaut- stärke nicht überschreitet. Abschließend gab Giese Tips für Hörgeräteakustiker zur Vermeidung von Hörschäden durch eine fachgerechte Anpassung: Ist der Hörge- räteträger eine längere Zeit pro Tag lärm- exponiert, sollte auf jeden Fall kompressiv angepasst werden, zum Beispiel mit NAL NL2 oder binax/micon-fit, und es sollte ei- ne effektive Störgeräuschbefreiung hin- zugenommen werden (Reduktionsbetrag 5-15 dB). Weiterhin hilft die Datalogging- Funktion moderner Hörgeräte dem Hör- geräteakustiker, die Lärmexposition des Kunden abzuschätzen. Das Thema „perzentilanalyse“ um das es in jüngster Zeit etwas ruhiger gewor- den war, belebte anschließend Matthi- as Parr, Acousticon, Rheinheim, mit sei- nem ausführlichen Vortrag zu „System- funktionen sichtbar und prüfbar machen – mit Perzentile und praktischen Beispie- len“. Dabei nahm er Bezug auf einen Vor- trag seines Kollegen Harald Bonsel zum Thema „Messen von Funktionselementen. Was außer Perzentilen möglich ist“. Ei- nen weiteren Fachvortrag gab es beim Herbstseminar in Wien, Patrick Breiten- feld, Audioservice, Herford, zum Thema „Modernste Hörgerätetechnik im Ohr“. Er skizzierte die Geschichte der Im-Ohr- Hörsysteme und zwanzig Jahre Digital- technik bis hin zur neuen Wireless-Tech- nologie mit Smart Connect und den An- koppelungsmöglichkeiten an Peripherie- geräte und Smartphone-Apps. Qualitative Analysen durch Mystery-Shopping über die „Optimierung der Verkaufspro- zesse in der Hörakustik durch Testkäufe“ sprach Bernd Betz von der Globis GmbH, Berlin. Das Unternehmen mit den Kernge- bieten Mystery Shopping, Marktforschung und Unternehmensberatung ist Mitglied im Expertennetzwerk Hörakustik und hat bereits viele Testkäufe bei Hörakustikern in Deutschland und Österreich durchfüh- ren lassen. Der Referent präsentierte die Ergebnisse der Testkäufer und die Auswertung zur Umfrage „Hörgeräte-Akustiker 2015“ in Österreich im Auftrag der ÖGVS, der Ge- sellschaft für Verbraucherstudien mbH. Untersucht wurden die Filialisten „Han- saton“, „Hartlauer“, „Hörgeräte Seifert“, „hörwelt“, „Medakustik“, „Neuroth“ und „United Optics. Der Fragebogen der Test- käufer beinhaltetet über vierzig Aspekte zu den Hauptkriterien „Erscheinungsbild“ (Machte das Ladengeschäft einen sau- beren und gepflegten Eindruck?“), „Ser- vice“ (Wurden die Testkunden freund- lich und zuvorkommend behandelt?“) und „Beratung“ (Erfolgte eine umfassende und kompetente Beratung?“). Die Ergebnisse lagen je nach Kriterium zwischen 69 und 100 Prozent auf der Be- wertungsskala und waren zur Präsentati- on bei der VHÖ-Tagung von den Unterneh- men freigegeben. Aufbauend zu den ein- zelnen Testergebnissen bietet die Globis GmbH Seminar-Workshops für die Mit- arbeiter in den Filialen an. Unter ande- ren zum „Umgang mit schwierigen Ge- sprächssituationen“, zu den „Bewertungs- kriterien einer optimalen Beratung“ oder auch zum „Umgang mit Preisen, Rabatten und Wettbewerbsangeboten“. Ein Ausblick mit „Aktuelles aus der Vorstandsarbeit“ Ein langes Fortbildungsseminar mit einem dichten Programm endete mit einem Überblick zu den aktuellen Aktivi- täten des VHÖ, präsentiert von Peter Edl- hauser. Er skizzierte die wichtigsten Er- eignisse aus der Arbeit des Vorstands, so wie die neue Website, einen neuen Wer- beflyer und die neue Organisationssoft- ware für die VHÖ-Mitglieder, zudem die TV-Kampagne des Hauptverbands und das Tinnitus-Seminar in Salzburg. Für das Publikum gab es die Gelegenheit, ih- re Themenwünsche für das nächste Fort- bildungsseminar einzubringen, das am 8. April 2016 in Salzburg stattfinden soll. Carmen Freihaut Matthias Parr bei der Präsentation seines Vortrags. Bilder: Carmen Freihaut, OWP Brillen 14Bilder: Carmen Freihaut, OWP Brillen METROpOLITAN EyEWEAR Groß und filigran Ein Metalldekor, das an einen Equalizer erinnert. Dazu schlichtes Acetat und ein feinrandiges, großes Mittelteil. Modell 8230 ist eines der neuen Metropolitan Eyewear Damenmodelle, die ab Januar in der Kollektion erhältlich sind. Blickfang ist das metallische Bügeldekor. Durch die horizontale Anordnung erinnert es nur entfernt an das Metropolitan Logo und seine charakteristischen fünf Balken. Passend zur schlichten Ästhetik wurden die Ace- tate gewählt: Schwarz und Havanna für die Understate- ment-Fraktion, zur Range gehören aber auch ein trans- parentes Petrol oder Fuchsia. Zum neuen Bügelkonzept gehört auch ein Metallmodell (8027) sowie zwei weitere Acetatmodelle (8231 und 8232). Metropolitan Eyewear ist eine Kollektion für urbane Menschen und steht für puristisches Design und klare Li- nienführung. Für Menschen mit der Wange am Puls der Zeit und mit beiden Füßen im Leben. Sie fragen nicht, was schön, richtig oder Qualität ist. Sie wissen es einfach. 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Die rahmenlose Kollektion für Damen und Herren ist ab Jänner 2016 erhältlich. 16KONTAKT: Silhouette International Schmied AG Ellbognerstraße 24, 4021 Linz T: +43 73 23 8 48 444 M: office-at@silhouette.com www.silhouette.com 17 Für die Position des technischen Produktmanagers (m/w) bieten wir, gemäß KV/Metall-Industrie, ein Jahres-Brutto-Gehalt ab EUR 30.000,- und für die Position des Optikers im Customer Service (m/w), gemäß KV/Metall-Industrie, ein Jahres-Brutto-Gehalt ab EUR 28.400,- sowie attraktive Sozialleistungen. Wenn auch Ihr Teamgeist einzigartig ist und Sie ständig dazu inspiriert, nach höherer Leistung zu streben, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen an Silhouette International Schmied AG, Frau Mag. Verena Kajtar, Ellbognerstraße 24 | 4021 Linz, personal@silhouette.com oder Ihre Direktbewerbung im Online-Portal auf silhouette-international.com/karriere, in dem Sie auch mehr Informationen über diese beiden Stellen erhalten. 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Bewährte Qualität bleibt: Das umfassende CooperVision Pflegemittelportfolio bietet mit gleich drei All-In-One Produkten für nahezu jeden Bedarf eine geeignete Lösung: Synergi, die konservierungsmittelfreie Pre- miumlösung, ideal für die Pflege hochwer- tiger Silikonhydrogel-Kontaktlinsen, Hy-Care mit dem natürlichen Benetzer Hy- aluron, All in One Light, die Allround-Pflege für preisbewusste Kunden oder Gelegenheits- träger. Aus One Step peroxid wird Refine One Step – der Name bleibt Programm: ein einstufiges Peroxidsystem, frei von Konservierungsstoffen und leicht in der Anwendung. Wichtig: Nur das Packungsdesign wurde er- neuert. Die Rezeptur und Inhaltsstoffe der be- währten Produkte bleiben unverändert. Neuer Look. Einheitliche packungs- größen. Reduzierte preise. Das neue farbige Design ist frischer und sympathischer und jetzt auch optisch auf die CooperVision Kontaktlinsen-Verpackungen abgestimmt. Die Produktfamilie ist jetzt klar erkennbar, die einzelnen Produkte sind durch Farbgebung und Symbole leicht zu unterschei- den. Die packungsgrößen der vier Produkte wur- den vereinheitlicht. Alle Produkte sind in der praktischen 360 ml Einzelflasche und im gün- stigen 2 x 360 ml Multi-Pack erhältlich. Dies vereinfacht die Sortierung am Point of Sale und den Abverkauf. Die preise bleiben stabil oder wurden bei ei- nigen Produkten sogar gesenkt. Die neuen produkte sind seit Anfang Dezem- ber erhältlich. Die produkte Saline Kochsalzlösung, Tri- zyme Proteinentfernungstabletten sowie das Delta Pflegesystem für formstabile Kontakt- linsen ergänzen in der gewohnten Verpa- ckung das Kontaktlinsenpflegeprogramm von CooperVision. Bilder: Zeiss, CooperVision 19Next >