augenoptik-hoerakustik.at | 3.2020 Das offizielle Fachmagazin der österreichischen Augenoptiker & Hörakustiker & HORAKUSTIK Postentgelt bar bezahlt GZ02Z034039M VERVOLLSTÄNDIGEN SIE IHR GLEITSICHTGLAS-PORTFOLIO MIT DEM REVOLUTIONÄREN HOYALUX ID MYSELF. DAS BESTE GLEITSICHTGLAS VON HOYA. WEIT UND BREIT.Sivista, Model 5553, Shape KH, Color 3530 TRY IT. WEAR IT. LOVE IT.Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc Bundesinnungsmeister der Augenoptiker L eider hat uns die Coronavirus-Pandemie nach wie vor fest im Griff und es ist zu befürchten, dass uns die negativen Auswirkungen noch län- ger beschäftigen werden. Aktuelle Informationen zur Rechtslage finden Sie auf der Website der Bundesinnung der Augenoptiker und Hörakustiker unter www.wko.at/gesundheitsberufe. Um die Verbreitung des Virus in un- seren Mitgliedsbetrieben möglichst zu verhindern, kann die Bundesinnung bei den Schutzmaßnahmen wieder einen Beitrag leisten. So wurden vom Sozial- ministerium erneut kostenlose FFP2-Schutzmasken für unsere Mitarbeiter und Kunden organisiert und an interessierte Mitgliedsbetriebe verteilt. Eine höchst erfreuliche Nachricht gibt es auf dem Gebiet der augenoptischen Ausbildung zu vermelden. Nach mehr als 10 Jahren wurden die Bemühungen um eine Ausbildung auf akademischem Niveau in Österreich belohnt, als Ende August der Bescheid über die Akkreditierung des ersten FH-Bachelor- Studienganges Augenoptik in Österreich zugestellt wurde. Damit wird neben der Lehrabschluss-, der Meister- und der Kontaktlinsenprüfung eine dritte, top- qualifizierte Ausbildungsebene eingeführt. Studienstart an der fh gesundheit in Innsbruck ist im Herbst 2021. Eine Bewerbung um einen der 24 Studienplätze ist ab Dezember möglich. Nähere Infos finden Sie im Bericht in dieser Ausgabe und unter www.fhg-tirol.ac.at. Einen positiven Imageeffekt nicht nur für unseren Berufsstand, sondern für alle Berufe in den Bereichen Gewerbe und Handwerk stellt die aktuelle Gewerbeordnungs-Novelle dar. Geprüfte Meisterinnen und Meister können ihren Meistertitel in öffentliche Dokumente wie z.B. Reisepass, Personalausweis oder Führerschein eintragen lassen und als Abkürzung („Mst.in“ bzw. „Mst.“) führen. Damit soll der Meistertitel, genauso wie Abschlüsse an Universitäten oder Fachhochschulen, als Spitzenausbildung sichtbar gemacht und aufgewertet werden. Es geht auch darum, die berufliche Höherqualifizierung von der Lehre zur Meisterprüfung noch attraktiver zu machen. Das Fachwissen muss schließlich in den Betrieben an die nächste Generation weitergegeben werden. Denn ohne Meister keine Lehrstellen. Formal ist der handwerkliche Meistertitel im Nationalen Qualifikationsrahmen der Stufe 6 zugeordnet und somit dem akademischen Bachelor gleichgestellt. Abschließend gratuliere ich den neu- bzw. wiedergewählten Landesinnungsmeistern zu ihrer Bestellung, wünsche ihnen viel Erfolg und freue mich auf eine gute und produktive Zusammenarbeit in der Bundesinnung! Beste Grüße, Endlich kann der erste FH-Studien- gang Augenoptik starten! Editorial Augenoptik 03 Hörakustik Bild: Wirtschaftsbund NÖ/Philipp Monihart @augenoptikhoerakustik FOLGE UNS AUF INSTAGRAM! Inhalt 06 Innung 11 Fortbildung 16 Hörakustik 20 Frames & Shades 30 Lenses 32 Digitale Welt augenoptik-hoerakustik.at | 3.2020 Das offizielle Fachmagazin der österreichischen Augenoptiker & Hörakustiker & HORAKUSTIK P ostentgelt bar bezahlt GZ02Z034039M VERVOLLSTÄNDIGEN SIE IHR GLEITSICHTGLAS-PORTFOLIO MIT DEM REVOLUTIONÄREN HOYALUX ID MYSELF. DAS BESTE GLEITSICHTGLAS VON HOYA. WEIT UND BREIT. live with eyes open Inhalt Augenoptik & Hörakustik als E-Paper abonnieren und bereits 7 Tage vor Print-Erscheinungstermin lesen? Das geht hier: www.augenoptik-hoerakustik.at/e-paperMit Weitblick in die neue Funktionsperiode Nach den Wirtschaftskammerwahlen im Frühjahr sind coronabedingt erst im September die letzten konstituierenden Sitzungen in den Bundesländern über die Bühne gegangen. In Oberösterreich, der Steiermark, Tirol, Vorarlberg und Wien wurden neue Landesinnungsmeister gewählt. In den anderen Bundesländern setzen die bisherigen Landesin- nungsmeister ihre Arbeit fort. Kurzarbeit und Aus- gangsbeschränkungen haben dabei für einen her- ausfordernden Start gesorgt. Gerade deswegen ist es besonders wichtig, die Branche zukunftsfit zu hal- ten: Dazu gehört ein zeitgemäßes und europareifes System der Aus- und Weiterbildung auf allen Ebenen (Berufsschule, Meisterschule, Fachhochschule). Die aktuellen Branchenvertreter der Augenoptiker / Opto- metristen und Hörakustiker schildern hier, worauf sie besonders ihren Fokus legen. Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc / Niederösterreichischer Landesinnungsmeister und Bundesinnungsmeister der Augenoptiker: Im Land und im Bund setze ich mich besonders für den Wegfall des möglichen Gewerbezugangs über den Weg der individuellen Befähigung ein. Ein re- glementierter Berufszugang gewährleistet höchste Qualität und Sicherheit für unsere Kunden. Foto © Gerald Lechner Augenoptik 06 Hörakustik Innung Mag. Josef Riegler / Burgen- ländischer Landesinnungs- meister und Bundesinnungs- meister der Hörakustiker: Mein wichtigstes Anliegen ist es, neben dem Abschluss eines fairen, zukunftssicheren Ge- samtvertrages mit den Sozial- versicherungen, die Mitglieds- betriebe auf viele kommende Anforderungen vorzubereiten und unser großes Projekt, die FH der Optometrie in Tirol, weiterhin bestmöglich zu unterstützen. Ing. Mag. Philipp Orso, BSc / Oberösterreichischer Landesinnungsmeister: Die aktuelle wirtschaftliche Situation und die kom- mende Medizinprodukte- Verordnung stellen unsere Mitgliedsbetriebe vor große Herausforderungen. Mein Anliegen als Landesinnungs- meister ist es, ihnen hierbei hilfreich zur Seite zu stehen. Kurt Otter / Steirischer Landesinnungsmeister: Die Bildschirmbrillen-Ver- einbarung mit den steirischen Krankenanstalten und die Kampagne „Dein Leben ist sehenswert“ sind Produkte eines starken Innungsteams. Auch wenn die Rollen nun getauscht worden sind, freuen sich Gabriele Machhammer, Helmut Fuchs und ich, wei- terhin gemeinsam als Team für Sie zu arbeiten. Simon Bitsche / Vorarlberger Landesinnungsmeister: Seit Jahren schaffen es die Vorarlberger Gesundheitsbe- rufe, einen hohen Standard in Qualität und Beratung anzu- bieten. Genau da wollen wir anknüpfen und bestmögliche Ausbildungsmöglichkeiten schaffen. Nur top-ausgebildete Mitarbeiter bringen den Quali- tätsstandort Vorarlberg voran! Foto © WB Muik Foto © Philipp Starmayr Foto © Alicia Otter Foto © Marina Schedler Markus Plörer / Salzburger Landesinnungsmeister: Nur aus dem Wissen und den Erfahrungen der Vergangen- heit kann man die Zukunft gestalten! Wir müssen den Berufsstand in eine sichere und erfolgreiche Zukunft führen, die Ausbildung auf hohem Niveau halten und zu- kunftsreicher gestalten – vom Lehrling bis zum Meister. Ing. Mario Teufl, MSc / Kärntner Landesinnungs- meister: In den vergange- nen Jahren habe ich das Verhältnis zwischen Ärzten, Orthoptisten und Optikern in unserem Bundesland auf eine neue Basis gestellt. Diese Zusammenarbeit ist mir ein großes Anliegen, ebenso wie die Aus- und Weiterbildung sowie die finanzielle Unter- stützung unserer Mitglieder. Christian Isser, BSc / Tiro- ler Landesinnungsmeister: Wir haben in der neuen Funktionsperiode vieles vor! Dazu gehören die Verhand- lungen mit den Sozialver- sicherungsträgern ebenso wie der Ausbau der Plattform der gewerblichen Gesundheitsbe- rufe „Tirol Q“ und der Start des FH-Studiengangs für Augenoptik in Innsbruck. Walter Gutstein, PhD / Wiener Landesinnungs- meister: Der Lockdown hat im März verdeutlicht, wie systemwichtig unsere Gewerbe eingestuft werden. Diese ge- sellschaftliche Wahrnehmung sehe ich als einen Auftrag, uns gemeinsam weiterzuentwi- ckeln und den ohnehin bereits hohen Standard noch weiter auszubauen. Foto © WKK Kärnten Foto © Johannes Radlwimmer Foto © WKO Foto © beigestellt Augenoptik 07 Hörakustik Innung Seit mehr als 10 Jahren versuchen die österreichischen AugenoptikerInnen eine Ausbildung auf akade- mischem Niveau zu etablieren. Aufgrund zahlreicher Abstimmungsnotwendigkeiten mit anderen Berufs- gruppen erstreckte sich das aufwändige Akkreditierungsverfahren über mehrere Jahre. Nun konnte der FH-Bachelor-Studiengang Augenoptik durch die zuständige Behörde AQ Austria akkreditiert werden. Die Freude ist bei allen Beteiligten sehr groß! Finanziert wird das 3-jährige Bachelorstudium in den ersten 5 Jahren von der eigenen Berufsgruppe, nämlich aus den Budgets aller Landesinnungen. Im Oktober 2021 wird das Bachelor-Studium nun erstmalig an der fh gesundheit in Innsbruck mit österreichweit 24 Studienplätzen starten. Eine Bewerbung ist von Dezember bis 2. April 2021 möglich. Endlich ist der große Wurf gelungen – Bachelor-Studium für Augenoptik ab Herbst 2021 Augenoptik 08 Hörakustik Bild: fh gesundheit / Günter Richard Wet Innung Studium für Augenoptik Herbst 2021 | fhg tirolD en Akademisierungsbestrebungen ist ein jahrelanger Diskussions- und Entwicklungs- prozess vorangegangen. Seit mehr als 10 Jahren versucht der gesamte Berufsstand die Akade- misierung der Berufsgruppe voranzutreiben. Im EU-Vergleich war Österreich eines der letzten EU-Länder, in denen es keine Möglichkeit gab, im Rahmen eines Hochschul-Studiums AugenoptikerIn zu werden. Ein längst überfälliger Schritt Aber auch aus fachlicher Sicht ist die Akademisie- rung ein längst überfälliger Schritt. „Der ständige Fortschritt in Forschung und Technik im Bereich der Optometrie führt zu einem vielschichtigen Wis- sen in den Bereichen Brillengläser und Kontaktlin- sen. Ebenso erfordern die Entwicklung von neuen Technologien sowie der Einsatz von komplexen optischen Messinstrumenten und Messverfahren eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung“, so der Studiengangsleiter Gustav Pöltner. Für FH-Rektor und Geschäftsführer der fh gesund- heit Walter Draxl war die positive Akkreditierung des Bachelor-Studienganges mit viel Freude verbunden. „Allen am Akademisierungsprozess Beteiligten ist es mit viel Engagement, mit der notwendigen Ge- duld, aber auch mit Verhandlungsgeschick gelun- gen, die GutachterInnen und damit die AQ Austria beim Vor-Ort-Termin, aber auch die AugenärztInnen und OrthoptistInnen bei mehreren Verhandlungster- minen zu überzeugen, dass die fh gesundheit das wichtige und dringend notwendige Bachelor-Studi- um in der Augenoptik endlich anbieten kann.“ Praxisorientiert und wissenschaftlich Auch Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker, freut sich über die lang ersehnte Genehmigung des FH-Studienganges. „Meine herzliche Gratulation und mein aufrichtiger Dank gilt allen Teammitgliedern für ihren großartigen Einsatz und ihr Durchhaltevermögen über all die Jahre! Dieses Studium ist ein Meilenstein in der augenoptischen Ausbildung in Österreich und soll unseren Berufsnachwuchs zukunftsfit machen. Bei den weiteren Umsetzungsschritten biete ich die volle Unterstützung der Bundesinnung an.“ Das praxisorientierte und wissenschaftlich fun- dierte Studium bereitet die Studierenden auf eine professionelle und qualifizierte Berufsaus- übung in der Augenoptik vor und erfüllt gleichzeitig die Zugangsvoraussetzungen für das Gewerbe der Augenoptik, das Gewerbe der Kontaktlinsenoptik und ersetzt die Unternehmerprüfung. Studium auch für bereits Ausgebildete Ab Dezember ist eine Bewerbung für diesen neuen Studiengang an der fh gesundheit möglich. Vor- aussetzung für eine Bewerbung ist die allgemeine Hochschulreife, eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Aber auch ausgewähl- te Berufsgruppen wie AugenoptikerInnen, Feinop- tikerInnen oder HörgeräteakustikerInnen – um nur einige zu nennen – können sich unter Absolvierung von wenigen Zusatzprüfungen für den Bachelor- Studiengang bewerben. Bei Erfüllung der allgemei- nen Zugangsvoraussetzungen und nach Teilnahme an einem schriftlichen Eignungstext sowie eines Aufnahmegesprächs kann man sich für einen der raren Studienplätze qualifizieren. Für Walter Draxl muss im Bachelor-Studium auch garantiert werden, dass bereits ausgebildeten AugenoptikerInnen der Zugang zum Bachelor- Studium, unter Anrechnung des bisher beruflich Erlernten, ermöglicht wird. Auch ein Masterstudium erwartet er sich in der Augenoptik in absehbarer Zeit. „Ich freue mich schon auf die Vorschläge, wo das Masterstudium Augenoptik dann stattfinden soll. Für mich können die entsprechende Pla- nungen nunmehr starten.“ Offene Stellen für Lehre und Forschung Eingebettet in hochprofessionelle Teams arbeiten Sie in einer modernen Bildungseinrichtung, die über die Grenzen Tirols hinaus bestens vernetzt ist. Zum Start sucht die FH Lehr- und Forschungsper- sonal in Teil- und Vollzeitstellen. Mehr dazu in den Stelleninseraten auf den Seiten 15 und 34. Jetzt bewerben! www.fhg-tirol.ac.at Augenoptik 09 Hörakustik ld: fh gesundheit / Günter Richard Wet Augenoptik 09 Hörakustik Innung Next >