< PreviousLIM Ing. Mario Teufl, MSc. Innung Am 8. und 9. November fand in Klagenfurt wieder eine interdisziplinäre und internationale Fortbildungsveranstaltung zum Thema Auge und Gesundheit statt. Z uhörerInnen aus den Berufsgruppen Augen- optik, Augenheilkunde und Orthoptik konnten sich in verschiedensten Themenbereichen wieder auf den neuesten Stand bringen. Der Name „Tag der Optometrie“ kann mittlerweile schon als Programm gesehen werden. „Wir haben es erneut geschafft, unserer breit gefächerten Zuhörerschaft ein anspruchsvolles Programm zu offerieren. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr die Veranstaltung auf zwei Tage aufgeteilt, um durch einen weiteren Workshoptag einen noch größeren Praxisbezug herzustellen“, so der T agungsorganisator Landesinnungs- meister Mario Teufl. Die beiden parallel stattfinden Workshops am Freitag wurden von Margit Palmetshofer-Fillafer zum Thema „Verhaltensoptometrie“ und von Giuseppe Toffoli zum Thema „individuelles selbstbestimmtes Kontaktlinsendesign“ (simultan- übersetzt) geleitet. Beide Workshops waren gut besucht und die Teilnehmer konnten in Klein- gruppen die Anforderungen und Möglichkeiten für den Praxisalltag gemeinsam sehr gut erarbeiten. Den Auftakt zum Vortragstag am Samstag machte der Augenarzt Franz Widrich mit dem Thema „Entzündliche Erkrankungen des vorderen Augenabschnittes“. Er vermittelte sehr anschaulich und mit viel Bildmaterial, welche Herausforderungen sich jeden Tag in einer Augen- ambulanz stellen. Er machte auf Alarmzeichen und mögliche Sonder formen aufmerksam, die jedem in seinem beruflichen Alltag begegnen können. Der anteriore Bereich unserer Augen ist jener Bereich, den vor allem auch KontaktlinsenanpasserInnen sehr genau beobachten müssen. Ein fundamen- tales Wissen über eventuelle Auffälligkeiten ist notwendig, um ein weiteres Vorgehen zu managen oder zu koordinieren. Der nächste Vortragende kam aus Slowenien, ist Optometrist und unterrichtet auch an der Universität von Veliko Goriza. Matjaž Mihelčič referierte über „neue technische Lösungen im Bereich Low Vision“. Er präsentierte sehr vielfältige hardware- wie auch software-gestützte Systeme für Personen mit stark eingeschränktem Sehvermögen. So berichtete er etwa von taktilen Folien, welche auf Handys und Tablets gelegt werden, um quasi „über die Finger“ zu sehen. Ebenso stellte er eine Software vor, wel- che statische und bewegte Bilder zum Zwecke einer Konturverstärkung mit Falschfarben versieht, damit sich der Sehbehinderte in seiner Umwelt in Echtzeit besser zurechtfinden kann. Weiter ging es im Bereich Low Vision mit einem spannenden Vortrag von Rene Kreillechner, Österreichischer Tag der Optometrie Optometrie Update Augenoptik 10 HörakustikRene Kreillechner, MScOptomMatjaž Mihel čič, MSc. Thierry Villette, PhD Augenoptik 11 Hörakustik Innung Optometrist aus Wien, zum Thema „Mögliche Sehhilfenversorgung bei AMD“. Nach einem Überblick über die Mechanismen, die hinter einer AMD stehen, präsentierte er einen neuen, inte- ressanten Ansatz zur dezentralen Fokussierung mittels Prismen. Die Firma Fonda hat hierfür einen Test entwickelt, der die Ermittlung der genauen Position der noch intakten Netzhautregionen ermöglicht, um dann mittels Prismen den Blick auf diese Bereiche zu lenken. Dadurch wird es den Betroffenen bei zentraler Fixierung ermöglicht, parazentral zu fokussieren. Nach der Mittagspause startete dann Thierry Villette, Direktor der Forschungsabteilung der Fir- ma Essilor in Paris, mit dem simultan übersetzten Vortrag zum Thema „Blaues Licht – neue Erkennt- nisse, Gefahren und Schutzmöglichkeiten“. Zu den bereits bekannten Fakten präsentierte er eine neue Studie, welche zelluläre Veränderungen ausgelöst durch UV Licht aufzeigte. Hingegen waren in der Kontrollgruppe keine Auswirkungen ersichtlich. Hat man in den letzten Jahren die Wirkung des UV Lichts von Handys hauptsächlich mit einem veränderten Schlafrhythmus in Verbindung gebracht, so kommt es überdies noch zu einer Schädigung der Netzhaut. Um 15 Uhr wechselte die Präsentationssprache wieder auf Deutsch. Anita Zach, Optometristin aus Wien, referierte zum Thema „Verhaltensoptometrie – Möglichkeiten zur Myopiekontrolle“. Sie stellte eine auf Visualtraining basierende Möglichkeit zur Myopiekontrolle vor, welche sich über die Verhält- nisse Akkommodation und Vergenzen beschreiben lässt. Außerdem erinnerte sie an die Wichtigkeit des Skiaskops in der täglichen Praxis, vor allem im Umgang mit Kindern. Nach dem Ausflug in die Ver- haltensoptometrie wechselte der Fokus zur Kon- taktlinsenoptik. In einem sehr erfrischenden Vortrag über „Afocale Linsen zur Presbyopieversorgung“ präsentierte Michael Grasmück Kontaktlinsen, die nach dem EDOF-System („extended depth of field“) funktionieren und erklärte ihre Einsatzmög- lichkeit zur „einfachen“ Presbyopieversorgung. Herr Grasmück ist für die Firma Safilens tätig und konnte deren Produkt und vor allem auch die Problematik der Alterssichtigkeit mit seiner Anita Zach Dr. Franz Widrich Michael GrasmückGiuseppe Toffoli Augenoptik 12 Hörakustik Innung Kontakt gesundheit@wkooe.at Terminaviso 5. Tag der Augenoptik & Optometrie Samstag, 25. April 2020 um 9 Uhr im Hotel Eichingerbauer ****s, Eich 34, 5310 Mondsee/ St.Lorenz OÖ Kontakt Mario Teufl, MSc. langjährigen Erfahrung als Anpasser und Pro- duzent sehr kurzweilig darstellen. Nach seinen Ausführungen ist die Versorgung von Presbyopen mit der Anpassung der richtigen Kontaktlinsen sehr einfach zu bewerkstelligen. Den Abschluß des informationsreichen Tages gestaltete Andy Dätwyler, seines Zeichens Op- tometrist aus der Schweiz, mit seinem „Update Myopiekontrolle“. Er präsentierte die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Myopiema- nagement. Mittlerweile hat sich die Studienzahl fast verdoppelt und es gibt jetzt auch genügend der immer wieder geforderten randomisierten klinischen Langzeitstudien. Diese zeigen, dass das Thema Kurzsichtigkeit in den nächsten 10-20 Jahren eine ernstzunehmende Belastung unseres Gesundheitssystems und der Augengesundheit unserer KundInnen bzw. PatientInnen darstellen wird. Zusammenfassend kann man es sehr simpel formulieren: Nichts zu tun trotz offensichtlichem Progressionspotential ist das Schlechteste, das der betroffenen Person passieren kann. Am Ende der Wachstumsphase unseres Körpers zählt jede Dioptrie! „Alles in Allem war es mit knapp 80 Teilnehmern an 2 Tagen wieder eine sehr gelungene Fortbil- dungsveranstaltung. Mein großer Dank gilt meinem Team in der Wirtschaftskammer rund um Walter Preissig und Barbara Koch sowie den Sponsoren. Eine Vielzahl der TeilnehmerInnen hat ein Interesse an einer Folgeveranstaltung bekundet. Diese wird nächstes Jahr wieder in der Steiermark stattfinden und wir starten bereits jetzt mit unseren Vorberei- tungen“, so LIM Mario Teufl. Andy Dätwyler, MScMargit Palmetshofer-FillaferV. l.: Peter Gorka, Ulrike Pichler, Stefan Guba, Markus Gschweidl Augenoptik 13 Hörakustik D iesmal war das Motto des Abends: „Visuelle Wahrnehmungsdefizite – die Möglichkeiten von Therapie und Training“. Landesinnungs- meister Mag. Dr. Markus Gschweidl, MSc und Fachgruppenvorsitzender Dr. Peter Gorka (Ärztekammer NÖ) begrüßten im Schwaighof in St.Pölten insgesamt fast 60 Teilnehmer. Als erste Referentin sprach Ulrike Pichler, MSc, leitende Orthoptistin der Orthoptik/Sehschule an der Klinik für Augenheilkunde im Kepler Univer- sitätsklinikum Linz, über „Orthoptische Visual- therapie“. Pichler wies zunächst darauf hin, dass es viele Überschneidungen der Visualtherapie, wie sie von darauf spezialisierten Orthoptisten durchgeführt wird, mit dem von Augenoptikern und Optometristen durchgeführten Visualtraining gibt. Zu den Indikationen für Visualtherapie zählte sie Schwächen in den Bereichen Akkommodati- on, Konvergenz und Fusion sowie Sakkaden- und Folgebewegungsstörungen. Als Ziele der Visualtherapie nannte sie die Steigerung der visuellen Belastbarkeit, die Verbesserung von okulomotorischen Leistungen des Gehirns, die Reduktion von asthenopischen Beschwerden und von Diplopie bei Fusions- schwäche sowie die Verbesserung von Focus- wechselstörungen. Bezüglich der Behandlung von asthenopischen Augenbeschwerden betonte Ulrike Pichler, dass als erster Schritt immer der Ausgleich kleinster Refraktionsfehler mittels Skiaskopie unter Zykloplegie zu erfolgen habe. Nur wenn dann die Beschwerden noch nicht Bereits zum vierten Mal fand heuer wieder in Niederösterreich eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung für Augen- und Kontaktlinsenoptiker, Optometristen, Augenärzte und Orthoptisten statt. Weitere erfolgreiche gemeinsame Fortbildung in Niederösterreich Augenoptiker &Augenärzte verschwunden sind, was in ca. 30 % der Fälle vorkomme, sei an weitere Maßnahmen wie etwa Prismenbrillen (bei Pathophorie), Nahaddition (bei persistierender Hypoakkommodation) oder Visual therapie zu denken. Weiters erklärte sie den Begriff „akkommodative Myopie“, deren Ursachen in einer latent auftretenden Hyperopie und/oder einer durch akkommodative Konvergenz kompen- sierten Exophorie zu suchen seien. Abschließend ging Ulrike Pichler auf das Thema „Amblyopie“ ein und hielt fest, dass der Nutzen der Okklusi- ons- und Penalisationstherapie – im Unterschied Fortbildung Bild: Andrea Servus (WKNÖ) Fortbildung Augenoptik 14 Hörakustik Fortbildung zur Visualtherapie – wissenschaftlich auch belegt sei. Im zweiten Vortrag des Abends referierte der Funktionaloptometrist, Augen- und Kontaktlinsen- optiker Stefan Guba, MSc zum Thema „Opto- metrisches Visualtraining“. Dabei erklärte er in leicht verständlichen Worten komplexe neuro- logische Zusammenhänge und spannte einen Bogen zur Umsetzung. Als Grundlagen für ein er- folgreiches Training nannte Guba die umfassende Aufklärung des Kunden hinsichtlich Gesamtdauer und Kosten des Trainings sowie eine realistische Erwartungshaltung und ausreichende Motivation des Kunden. Wesentlich sei auch die laufende Selbstkontrolle des Kunden über den Trainings- fortschritt. Weiters ging er auf die Faktoren für eine effiziente Übung ein: Forderung – aber keine Überforderung, Auslösung eines Lernprozesses, Spaß, Abwechslung sowie das Bewusstsein für die Neuro-Feedback-Schleife. Zur besseren Ver- anschaulichung der Thematik präsentierte Stefan Guba verschiedene Beispiele aus seiner Berufs- praxis. Das Publikum wurde mit Übungen in den Vortrag eingebunden. In der anschließenden Diskussion wiesen beide Referenten ausdrücklich darauf hin, dass weder Visualtherapie noch Visualtraining das Wegtrainieren einer Brille zum Ziel haben, sondern die Verbes- serung der Lebensqualität des Betroffenen. Sehr aufschlussreich war auch die Erkenntnis, dass sich bisher nur sehr wenige Augenoptiker und Orthoptisten in Österreich auf dem Gebiet Visualtraining/-therapie spezialisiert haben. Nicht nur aufgrund der steigenden Zahl von Personen mit visuellen Wahrnehmungsdefiziten, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht ist dieses Betätigungs feld sicherlich interessant. Am Ende der Fortbildungsveranstaltung zeigten sich Markus Gschweidl und Peter Gorka erfreut über die jährlich steigende Teilnehmerzahl und das positive Feedback. „Das beweist, dass sowohl Augenärzte als auch Augenoptiker und Orthoptisten an diesem Veranstaltungsformat gleichermaßen interessiert sind. Daher planen wir auch für kommendes Jahr wieder eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung in Niederösterreich“, so die Organisatoren. Kontakt Markus Gschweidl, MSc Augenoptiker, Augenärzte und Orthoptisten sind an diesem Veranstaltungsformat gleichermaßen interessiert – das zeigt die jährliche steigende Teilnehmerzahl und das positive Feedback.A ngesichts der fortschreitenden Potenziale bei der Digitaltechnologie sowie einer Vielzahl von automatischen Adaptions- und auch Kommu- nikationsfunktionen bei Hörsystemen standen bei den Vorträgen Themen wie „Vergleich von Klassi- fikationssystemen in komplexen Hörsituationen“, „Natural Fitting – eine neue kundenzentrierte Anpassstrategie“, die „Funktion und Wirkungs- weise moderner Hörsystemen“ und „Audiologie in Bewegung: Künstliche Intelligenz für Hörgeräte“ im Mittelpunkt der Fachvorträge. Zudem gab es noch einen Vortrag und einen Workshop über neue Verkaufsstrategien im Umgang mit Kunden. Zu den beiden Fortbildungsveranstaltungen des Verbands der Hörakustiker Österreichs (VHÖ) am 15./16. November 2019 in Linz begrüßten Ing. Thomas Aigner und Fritz Zajicek aus dem Vorstand rund 50 Teilnehmer. Ein Rückblick auf die VHÖ Herbstseminare Der Kunde im Fokus: Ein Überblick zu den Vorträgen und dem Workshop Das Thema „Kundennutzen“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge. Zunächst infor- mierte Dr. Matthias Latzel (Phonak, Stäfa) über den Vergleich von Klassifikationssystemen in komplexen Hörsituationen. Er begann mit grund- sätzlichen Daten über automatische Systeme in Hörgeräten. Diese sollten über mehrere Pro- gramme verfügen, verschiedene Verstärkungs- einstellungen haben in verschiedenen Umge- bungen und auch ein Klassifikationssystem, unterschiedliche Signalverarbeitungstrategien verwenden und sich automatisch in Hörsituati- onen adaptieren, um den bestmöglichen Nutzen für den Kunden zu liefern. Im Anschluss folgte ein Überblick zu den automatischen Systemen in Hörgeräten im technischen und im perzeptiven Vergleich, so zur Fragestellung, ob diese Unterschiede für den Hörgeräteträger wahrnehmbar sind. Dazu zeigte er einen objektiven Vergleich verschie- dener Systeme am Markt von Phonak und zwei Mitbewerbern mit unterschiedlichen Ergebnissen sowie einen subjektiven Vergleich mit dreißig erfahrenen Hörgeräteträgern auf. Weiter ging es mit einem Vortrag von Klemens Zimmermann (GN Hearing Austria GmbH, Wien) zum Thema „Funktion und Wirkungswei- se moderner Hörsystemfunktionen.“ Die hohe Leistungsfähigkeit dieser erlauben immer mehr aufwendigere und komplexe audiologische Funktionen. Er skizzierte dazu einige Funktionen wie die „Digital Feedback Suppression“ (DFS), bei der die Rückkopplung reduziert wird, ohne die Verstärkung zu vermindern und die Klangqualität einzuschränken. Für den Endkunden bedeutet Für die rund 50 Teilnehmer gab es interessante Vorträge und spannende Diskussionen. „Vorteile und Wirkung moderner Hörsystemfunktionen“ Augenoptik 15 Hörakustik Hörakustik Augenoptik 16 Hörakustik Hörakustik dies, dass er z. B. selbstbestimmt rückkopplungs- frei kommunizieren und telefonieren kann. Die adaptive Störgeräuschreduktion mit dem Noise Tracker II™ ist ein weiteres Signal, das störende Hintergrundgeräusche, auch bei Stimmengewirr und Hall, reduziert, ohne das Sprachverstehen zu beeinträchtigen. Für den Endkunden erhöht sich damit der Hörkomfort. Weiterhin zeigte er die Vor- teile asymmetrischer Direktionalitätsmodi auf, mit denen dem Hörsystemträger kein Sprachsignal vorenthalten wird und er selbst über das Nutzsi- gnal entscheiden kann. Er riet den Hörakustikern aber auch auf Merkmale zu achten, die wenig bis keinen audiologischen Ursprung haben, aber trotzdem dem Kunden nützlich sind, wie z. B. die Funkanbindung, die Akkutechnologie, die Nano- Beschichtung und die Telefonspule. Auf dem Programm stand danach ein Vortrag von Michael Kienzle (Kienzle Personaltraining, Achern) unter dem Titel „Probieren sie noch, oder überzeugen sie schon?“. Den Zuhörern gab er dabei einen roten Faden zum erfolgreichen Kundengespräch durch eine professionelle Fragetechnik, auch in schwierigen Situationen, mit. Wichtig ist dabei laut Kienzle die „Macht der positiven Formulierung“, wobei zum Beispiel Worte wie „Problem“, „Kabine“, „Nach hinten“, „Muss/müssen“ zu vermeiden sind. Er empfahl, den Kunden ein „Du+Gefühl“ zu geben und Vertrauen aufzubauen: Angefangen bei der Begrüßung über eine entspannte Atmosphäre bis hin zur eigentlichen individuellen Bedarfsanalyse. Am Ende sollte dann eine Produktempfehlung mit der Nutzenargumentation stehen. Bei seinem Vortrag gab er viele praktische Beispiele zu den Stationen seiner „Reise mit dem Kunden“. Kienzle betonte, dass der Hörgerätekauf ein Vertrauenskauf ist, wobei laut Kienzle Vertrauen aus einer Symbiose von Sympathie und dem Beweis dazu bestehen sollte. Im Fokus stand erfolgreiche Kommunikation mit den Kunden: Ein Hörgerätekauf ist auch ein Vertrauenskauf.Kontakt www.vhoe.at Augenoptik 17 Hörakustik Hörakustik Nach der Mittagspause referierte Thomas Stefan Müller (Hörwelt Duisburg GmbH) zum Thema „Natural Fitting – eine neue kundenzentrierte Anpassstrategie“. Beim Natural Fitting geht es um einen ganzheitliche Anpassmethode zur Messung des kompletten Systems mit dem Hörgerät, der Otoplastik und dem individuellen Lautheitsemp- finden des Kunden. Den letzten Fachvortrag am ersten Tag der Fortbildung hielt Umut Goekay (Sivantos GmbH, Erlangen) über „Audiologie in Bewegung: Künstliche Intelligenz für Hörgeräte“. Dabei zeigte er die aktuellen und zukünftigen Trends in der Hörgeräteindustrie auf mit einer nächsten Revolution beim Maschinellen Lernen und Neuronalem Processing. Mögliche An- wendungen könnten dabei in den Hörgeräten Echtzeitanwendungen sein, die Entwicklung neuer Applikationen und eine Unterstützung der Fein anpassung auf dem Smartphone und in der Cloud, um nur wenige Potenziale zu nennen. Abgerundet wurde das Programm zum Abschluss mit neuen Informationen zur Krankenkassen- abrechnung in Österreich, da ab 2020 die bisherigen neun regionalen Gebietskranken- kassen zur Österreichischen Gesundheitskasse fusionieren und in einem neu strukturierten nationalen Dachverband eingeordnet werden. Dazu informierte Mag. Herdis Menhardt aus dem VHÖ-Vorstand. Fritz Zajicek, Generalsekretär der Association Européenne des Audioprothésistes (A.E.A.), berichtete abschließend über die neuen anstehenden Regelungen im Rahmen der ab Mai 2020 geltenden europäischen „Medical Device Regulation“ (MDR) und die künftig weltweit gültige Norm ISO 21388 des „Hearing Aid Fitting Management“ (HAFM) für Hörakustiker. Am nächsten Tag gab es im kleinen Rahmen mit 20 Teilnehmer einen mehrstündigen, aber den- noch sehr kurzweiligen Workshop von Christian Kemper, zertifizierter Personaltrainer aus dem Hause Kienzle. Der Hörakustikmeister mit lang- jähriger Erfahrung in den Bereichen Verkauf und Führung verstand es, Themen wie zum Beispiel „Verkaufen Quo Vadis – Was wollen Kunden heute? Was ist wirklich anders in der Akustik“ oder auch „Probieren Sie noch, oder überzeugen Sie schon? In fünf Schritten zum überzeugten Kunden – Abschlusstechnik unter dem Motto: Höflichkeit Verbindlichkeit“ sehr lebendig und interaktiv zu vermitteln. Coolness-Faktor. Im Plenum gab es auch sehr junge Teilnehmer, die Hörgeräte einfach „cool“ finden und sie gerne mit den ganzen Zusatzfunktionen tragen würden. Sehr gut verlief auch die Kommunikation und der Austausch in kleinen Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Themen mit dem Feedback des Referenten. Die nächsten Fortbildungsveranstal- tungen finden im März 2020 statt. Die nächsten Fortbildungs- veranstaltungen des VHÖ sind für den 06./07. März 2020 in Salzburg geplant. Save the date Bilder: VHÖAugenoptik 18 Hörakustik OHI NEUER LEHRGANGD ie Zusammensetzung der Vortragenden und Trainer ist im deutschsprachigen Raum wohl einzigartig. „Im Team der 30 Referenten befinden sich unter anderem fünf Ophthalmologen, zwei Orthoptistinnen, ein Neurologe, zwei All- gemeinmediziner, mehrere Optometristen und Augenoptiker. Durch die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit Experten aller Bereiche ist eine außerordentliche Kompetenzsteigerung der Lehrgangsteilnehmer gewährleistet. Wir sind sehr dankbar, dass dieses großartige Team seine Energien in die Ausbildung der angehenden Augen optikerinnen und Augenoptiker setzt und bedanken uns dafür“, erklärt OHI Geschäfts- führer Walter Gutstein. Verstärkung fürs Team Neu im Team der Praxistrainer sind mit Sandra Nistelberger und Tobias Knell zudem zwei der Besten vom allerersten Vorbereitungslehrgang zur Meisterprüfung Augenoptiker. Sie kennen natur- gemäß „die andere Seite“ vom Klassenzimmer sehr gut und bilden eine besondere Brücke zu den Lehrgangsteilnehmern. „Unser Beruf ist sehr individuell. Die OHI geht sehr individuell auf die Stärken und Schwächen der Lehrgangsteilnehmer ein, um sie auf ihren beruf- lichen Weg gut vorzubereiten. Aus diesem Grund bin ich stolz, dem Team der Trainer nun anzuge- hören“, so Sandra Nistelberger. Es bereitet Freude, motivierten Kollegen beim Lernen zu helfen und es ist mindestens genau so schön, jemandem sein Wissen weiterzugeben, wie selbst etwas zu dazuzulernen. „Durch die gut ausgestattete Werkstätte können den angehenden Augenoptikerinnen und Augenoptikern die Brillen- anfertigung und die Brillenanpassung praxisnah vermittelt werden“, ergänzt Tobias Knell. Das gesamte Team der OHI Vortragenden finden Sie auf www.ohi.at/team In einem Jahr – am 18. Jänner 2021 – startet in der Bundeshauptstadt Wien zum dritten Mal ein berufsbegleitender Vorbereitungsehrgang zur Meisterprüfung im Gewerbe Augenoptiker und Befähigungsprüfung Kontaktlinsenoptiker. Der Kurs ist bei der OHI – Optometrie und Hörakustik Initiative – ausgeschrieben und für 25 Teilnehmer ab sofort buchbar. Die OHI geht auf Stärken und Schwächen der Lehrgangsteilnehmer individuell ein. Augenoptik 19 Hörakustik Bilder: OHI OHI Neuer Lehrgang startet in Wien im Jänner 2021 Ausbildung zum Augenoptikermeister & KontaktlinsenoptikerNext >