< PreviousD er Lehrgang findet in hellen, modernen Räumen mit modernem Unterrichtsmaterial, eigener Augenoptikerwerkstätte mit zwei Essilor Schleifauto- maten und der nötigen Zahl an Handschleifsteinen statt. Neben der Werkstatteinrichtung stehen drei zeitgemäße Augenprüfeinheiten mit Spaltlampen, davon eine mit HD Video, Ophthalmometern, eine Funduskamera, zwei Perimeter, drei elektronische Polatest Geräte, eine alleinstehende Spaltlampe, ein Hornhauttopograph und das nötige Refraktionsinven- tar für bis zu sechs Refraktionsplätze zur Verfügung. Nach nunmehr zweieinhalb für die Studentinnen und Studenten anstrengenden Jahren haben 17 von 18 Teilneh- menden des Lehrgangs die Module 1 – 3 der Meisterprüfung für Augenoptiker mit Erfolg bestanden und bereiten sich für die Kon- taktlinsenprüfung im Juni 2018 vor. Die Studentinnen und Studenten sowie die beiden Kursleiter sehen der Prüfung mit Zuversicht entgegen. Die bereits erworbenen Kenntnisse werden gemeinsam und online geübt und extensive praktische Übungen für die Kontaktlinsenanpassung finden in den verblei- benden Wochen statt. Am 3. September 2018 beginnt ein neuer Lehr- gang zur Vorbereitung auf die Module 1 – 3 der Seit 2016 betreiben Wolfgang Dusek PhD. und Anton Koller PhD. die private Akademie für Augen- optik und Optometrie in Wien 15, Felberstraße 54. Sie führt die Tradition, Meister- und Kontaktlinsen- vorbereitungslehrgänge für berufstätige Augen- optiker die bis 2015 von der Wirtschaftskammer Wien, Gruppe Gesundheitsberufe, Berufszweig Augenoptiker veranstaltet wurden, fort. Semester 1 – 4: Vorbereitung auf die Meisterprüfung und gemeinsame Wissensvermittlung für Augen- und Kontaktlinsenoptik. Abgabe der Diplomarbeiten. Semester 5: Intensivwiederholung des erarbeiteten Stoffes, „Grand Rounds“, Selbstüberprüfung und dynamische Grup- penarbeit in Theorie und Praxis des durch die Meister- prüfungsordnung vorgegebenen Wissensumfanges. Meisterprüfung der Module 1 – 3 der Augenoptiker am Semesterende. Semester 6 Kontaktlinsenoptik: Erfüllung gesetzlicher Vorgaben gemäß Verordnung. Wissensvermittlung für Kontaktlinsenoptik. Ergän- zende Vermittlung theoretischer und praktischer Grundlagen: Anatomie und Physiologie des Auges Pathologie des Auges Hygiene, Sterilisation und Desinfektion Theorie und Praxis des Anpassens der Kontaktlinsen Versorgungsmäßige Betreuung der Kontaktlinsen- träger Intensivwiederholung bereits vermittelter Wissens- gebiete, praktische Übungen und Stundenergän- zungen zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben gem. Kontaktlinsenoptiker Durchführungsverordnung. Prüfung durch die Wirtschaftskammer am Lehr- gangsende Ausbildung auf höchstem Niveau Lehrgang Ablauf 17 von 18 Teil- nehmenden haben die Meisterprüfung bestanden. Augenoptik 10 Hörakustik Fortbildung Meisterprüfung für Augenoptiker und Kontakltin- senoptiker in der Akademie für Augenoptik und Optometrie by Dusek und Koller. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 24 Personen. Der Lehr- gang ist wieder berufsbegleitend und findet an allen Montagen während des „offiziellen“ Schul- jahres statt. Auf Grund wiederholter Anfragen wird ein reiner Vorbereitungslehrgang für die Kontaktlinsenprü- fung angeboten, der ebenfalls berufsbegleitend sein wird und einmal monatlich, von Freitagabend bis Sonntagabend durchgeführt wird. Für die erfolgreiche Teilnahme ist eine Mindestanwesen- heit von 350 Stunden erforderlich. Der Lehrgang beginnt am 24. 09. 2018 und endet am 23. 02. 2019. Teilnahmevoraussetzung ist eine erfolgreich bestandene Meisterprüfung. Die maximale Teil- nehmerzahl beträgt 24 Personen. Lehrgangsort ist die Akademie in Wien (15. Bezirk), Felberstraße 54, Eingang Stättermayergasse 1. Lehrgangsin- halte und Stunden gem. gesetzlicher Vorgaben. Ein neuer, berufsbegleitender Lehrgang beginnt am Montag, den 03. 09. 2018, läuft über 6 Semester jeweils an Montagen während des Schuljahres. Die praktischen Übungen finden in den reichlich ausgestatteten Praktikums räumen der Akademie statt. Neben einer gut ausgerüsteten Augenoptik Werkstätte stehen auch 3 Polatest, max. 6 Refraktionsplätze 3 Augen- prüfeinheiten mit Spaltlampen, Video, Keratograph, ein Optos Ultraweitfeld Imaging, Perimeter, Colourimeter usw. bereit. Kontaktlinsenlehrgang für Augenoptikermeister über 4 Semester jeweils an einem Wochenende im Monat von Freitag Abend bis Sonntag Abend: Lehrgangsbeginn: 21. 09. 2018. Weitere Infos: www.akademie-augenoptik-optometrie.at Wolfgang Dusek: +43 664 434 11 33 oder Anton Koller: +43 650 586 13 99 Akademie für Augenoptik und Optometrie Vorbereitungslehrgänge für die Meisterprüfung und Kontaktlinsenoptiker Prüfung seit 2016 Kontakt Wolfgang Dusek, info@dusek.at Anton Koller, tkoller@contactlinse.net Fortbildung Bilder: Akademie für Augenoptik und OptometrieNachlese zum OHI UPDATE 2018 Die jährlich stattfindende österreichische Augenoptik und Hörakustik Convention „OHI UPDATE“ legte 2018 mit über 260 Teilnehmer_innen und einer begleitenden Industrieausstellung mit 26 Ausstellern nochmals an Größe und Bedeutung zu. Am Samstag, den 9. Juni, drehte sich im gesamten Wiener Novomatic Forum alles um Neuigkeiten zu den Themen Hören und Sehen. D ie auch im internationalen Umfeld wahrgenom- mene Tagung bot erstmals zusätzlich zu den Fortbildungspunkten der österreichischen Bundesin- nung auch sechs interaktive Fortbildungspunkte vom General Optical Council (GOC), vier Fortbildungs- punkte vom Zentralverband der deutschen Augenop- tiker und Optometristen (ZVA) und vier Credit Points vom Schweizerischen Berufsverband für Augenoptik und Optometrie (SBAO) an. Für das kulinarische Wohl sorgte den gesamten Tag über ein Catering vor Ort, am Tor zum berühmten Wiener Naschmarkt. In der anonymen Besucherbefragung gaben 51 % der Teilnehmer_innen dem Themenspektrum und der Themenvielfalt mit „ausgezeichnet“ die Höchst- note. Weitere 38 % befanden diese als „sehr gut“. Ganze 86 % fanden die Länge der Vorträge als „genau richtig“. Ausgestattet mit diesem positiven Feedback durch die Besucher_innen sieht man ge- treu dem Motto „nach dem OHI UPDATE ist vor dem OHI UPDATE“ bereits top motiviert der Planung für das kommende Jahr entgegen. Das OHI UPDATE 2019 findet am Samstag, 15. Juni 2019 in Wien statt. Bericht zur Ausbildungssituation In ihrer Begrüßung berichteten OHI Geschäftsführer Harald Belyus, MSc und Walter Gutstein, PhD über die neuesten Entwicklungen innerhalb der OHI. „Wir haben vor Kurzem eine Roger Dynamic SoundField 7000 im Klassenzimmer integriert. Hörgeräteträ- ger_Innen können ihr Hörsystem direkt mit dem Roger koppeln. Dadurch wird für Hörbeeinträchtigte und auch für Guthörende ab sofort ein vollkommen barrierefreier und akustisch optimaler Unterricht gewährleistet“, freute sich Belyus. „Zudem umfasst das Trainierteam der OHI nunmehr 50 Vortragende, welche sich auf der Webseite der OHI vorstellen“, ergänzte Gutstein. Hörakustik-Lehrgangsleiter Carsten Passiel berichtete über dem im November 2018 erstmals startenden Otoplastik 3D-Workshop und über die Neuerungen für den im April 2019 startenden Vorbereitungs- lehrgang zum Hörakustikermeister_in. Augenoptik- Lehrgangsleiter Dieter Medvey, MSc berichtete über dem im September 2018 stattfindenden Seminartag „English for Ophthalmic Opticians“ und über den im Jänner 2019 startenden Vorbereitungslehrgang zum Augenoptikermeister_in und Kontaktlinsenoptiker_in. Nach der Begrüßung wurde das Podium den acht Referent_innen übergeben. 4 hochkarätige Augenoptik-Vorträge Augenverletzungen durch Sehhilfen beim Pkw-Frontalaufprall mit Airbagauslösung Dr. med. Wolfram Hell, Leiter der medizinischen, bio- mechanischen Unfallforschung am Institut für Rechts- medizin der Universität München beschrieb in seinem Vortrag nicht nur die Augenverletzungen durch Seh- hilfen beim Pkw-Frontalaufprall mit Airbag-Auslösung, sondern auch welche Verkehrsunfälle mit einfachen Mitteln vermieden werden könnten. So soll man als Beifahrer es tunlichst unterlassen, Gegenstände und Augenoptik 12 Hörakustik Fortbildung » noch schlimmer, Kinder auf dem Schoß zu haben. Dadurch dass der Beifahrerairbag größer ist und im Falle des Auslösens schneller aufgeblasen wird, werden Gegenstände beim Beifahrer zum großen Verletzungsrisiko. Für das Kind am Schoß kann der Airbag gar tödliche Folgen haben. Auch wirkt der Airbag nur in der aufrechten Sitzposition. Wenn der Beifahrer den Sitz zurückstellt, also eine Liegeposi- tion einnimmt, wird der Airbag nahezu wirkungslos. “Der Airbag ist kein Kuschelkissen”, betonte Hell und meinte damit, dass alles, was sich im Bereich zwischen dem Airbag und dem Gesicht- und Brustbereich befindet, zum Geschoß wird, sobald der Airbag öffnet. Damit ist eine Brille ebenso ein “Fremdkörper” wie eine Pfeife oder ein Blumentopf der sich am Schoss des Beifahrers befindet. Bei Brillen kann es zu Verletzungen durch geborstene Silikatgläser – bei Metallbrillen durch abbrechende Stegstützen oder Brillenbügel – kommen. Einfluss von systemischen Medikamen- ten und Pathologien auf die Sehkraft Mit Ihrem Vortrag über den Einfluss von syste- mischen Medikamenten und Pathologien auf die Sehkraft konnte die Augenärztin Priv.-Doz. Dr. med. univ. Doreen Schmidl, PhD aufzeigen, dass es unterschiedliche Strukturen am Auge gibt, welche an Refraktions- und Visusänderungen beteiligt sein können. So können systemische Medikamente, wie zum Beispiel Isotretinoin oder auch Hormontherapien den Tränenfilm beeinflus- sen, was zu Sehstörungen führen kann. Hornhaut- trübungen, welche bei Medikamenten meist bilateral auftreten, können zum Beispiel durch Amiodaron (gegen Herzrhythmusstörungen) hervorgerufen werden. Die Katarakt kann nicht nur altersbedingt auftreten, sondern auch durch Steroidtherapie als sekundärer Katarakt entstehen. Starke Schwan- kungen des Blutzuckerspiegels aufgrund von Diabetes Mellitus können refraktive Veränderungen aufgrund von Wassereinlagerungen in der Augen- linse hervorrufen. Weiters kann die Erkrankung auch zu Veränderungen im Bereich der Netzhaut führen, welche als diabetische Retino- und Makolopathie bezeichnet werden. Sehen im Sport – Anforderungen, visuelles Training und Wahrnehmungsschulung Till Krusche, M.Ed., Sportwissenschafter aus Bochum berichtete über Sportlerinnen und Sport- ler als visuelle Mehrkämpfer, die über das Sehen eine permanente Orientierungsgrundlage erhal- ten um eigene Bewegungen zu kontrollieren und Bewegungen ihrer Gegner und Mitspieler besser beurteilen zu können. Studien belegen, dass für das Halten des Gleichgewichts – beziehungsweise für dessen Wiedererlangen – das periphere Sehen hauptverantwortlich ist. Profisportler_Innen besit- zen nicht selten eine höhere visuelle Leistungsfä- higkeit als Nichtsportler. Konträr dazu wurde bei Untersuchungen festgestellt, dass ca. 30 % der fehlsichtigen Sportler_Innen keine Korrektion bei der Ausübung ihres Sports tragen. Interessant sei, dass körperliche Aktivität zu einer temporären Lehrgangsleiter Augenoptik Dieter Medvey, MSc Augenoptik 13 Hörakustik Bilder: h.wimmer Visussteigerung führt. Nach einer herzkreislaufak- tivierenden Belastung steigt der Visus vorüber- gehend und fällt nach etwa 20-30 Minuten Ruhe wieder auf das normale Niveau zurück. Oft wird die Bedeutung des guten Sehens, im Vergleich zu anderen Körperfunktionen, bei Kindern und Jugendlichen unterschätzt. “Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen visueller und motorischer Leistungsfähigkeit im Kindes und Jugendalter” betonte Krusche. Anpassung individualisierter Kontaktlinsen Katharina Raschka, BSc, verglich die Anpassung von Kontaktlinsen mit der Anfertigung von Maßschuhen: so wie es unterschiedliche Fußformen gibt, so gibt es auch individuelle Augenformen. “Fast jeder kann Flip Flops tragen, aber nicht jedem passen sie”, so Raschka. Mit Standard-Kontaktlinsen kann nicht jeder versorgt werden. Alleine der horizontale Hornhautdurchmesser weist laut der Referentin eine Schwankungsbreite von 10,30 bis 13,16 Millimeter auf. Wiewohl die numerische Exzentrizität einen Peak bei 0,50 bis 0,60 aufweist, sind Werte im Bereich von von 0,00 bis 1,10 ebenfalls mög- lich. Zudem lässt sich sagen, dass größere Hornhaut- radien mit größeren Hornhautdurchmessern korrelie- ren. Raschka empfahl weiters die genaue Beurteilung des Corneoskleralprofils. Die genaue Bewertung und die Umsetzung bei der Anpassung weicher Kontakt- linsen begünstigt ein optimiertes Sitzverhalten. „Auch Tauschlinsen müssen angepasst werden“, war sich Raschka sicher. So verfügen unterschiedliche Tausch- systeme über differente Scheiteltiefen. Die Referentin demonstrierte unterschiedliche Scheiteltiefen anhand der am Markt befindlichen Tauschsysteme. Mittels eines Boxhandschuhwertungs-Systems stellte Rasch- ka humorvoll die unterschiedlichen Stärken von maß- gefertigten Kontaktlinsen und Tauschsystemen dar. 4 top-aktuelle Hörakustik-Vorträge Auditive Verarbeitungs- und Wahrneh- mungsstörungen – Wie kann man sinnvoll unterstützen Unter dem Credo „Was Hänschen nicht lernt….“ referierte die diplomierte Psychologin Mag. Anja Jaritz über das Thema auditive Verarbeitungs- und Wahr- nehmungsstörungen (AVWS). Anschaulich wurden die Folgen einer AVWS auf die Verarbeitung von Kindern dargestellt. So erlernt bereits das ungebore- ne Kind während der Schwangerschaft Sprachmu- ster, die es in der Zukunft benötigt, um Sprache zu erlernen und auch zu verstehen. In einem freiwilligen Selbstversuch diktierte Jaritz dem Auditorium einen Text, der aus nicht alltäglichen Wörtern bestand. Die Teilnehmer trugen aber während des Diktats Gehör- schutz und hatten keine Einsicht auf das Mundbild der Referentin. Mit diesem Beispiel zeigte Jaritz, wie sich ein Kind mit AVWS fühlt, wenn es zum Beispiel in der Schule einem Diktat folgen muss, in dem Wörter gesprochen werden, die das Kind vielleicht das erste Mal hört, durch andere Dinge abgelenkt ist oder eingeschränkt Sprachmuster erlernt hat. Als Fazit stellte die Referen- tin fest, dass Kinder mit einer defizitären Hörverarbei- tung und einer reduzierten auditiven Wahrnehmung besondere Unterstützung und Begleitung im Alltag, speziell in der Schule benötigen. „Soforthilfe durch Verwendung eines hörgeräteähnlichen Systems kann das Abgleiten in eine Lernschwäche verhindern. Um langfristig Hörverarbeitung und Wahrnehmung zu optimieren ist individualisiertes (Hör)Training sinnvoll“, so Jaritz. Implantationen im Alter Nach der Erfrischungspause begrüßte Priv. Doz. Dr. Astrid Magele das Auditorium, um einen Einblick in ihre tägliche Arbeit am Universitätsklinikum St. Pölten zu geben. Die Vortragende hat den Focus auf die Versorgung älterer Hörbeeinträchtigter mittels Im- plantaten gelegt. Die Indikationen zur operativen Versorgung mit Implantaten haben sich in den letzten Die begleitende Industrieausstellung ermöglichte den OHI UPDATE- Teilnehmer_Innen auch praktische Erfahrungen zu machen. Augenoptik 14 Hörakustik Fortbildung Jahren stark erweitert. Das durchschnittliche Le- bensalter bei Erstimplantation ist von 55 auf über 70 Jahre gestiegen. Ebenso werden einseitig Er- taubte implantiert und auch die Operationsttechniken haben sich verändert. Der stationäre Aufenthalt nach einer Operation konnte deutlich reduziert werden. Nach einem Überblick über alle unterschiedlichen Implantate, die in St. Pölten implantiert werden, zeigte Magele anhand von Fallbeispielen bei wel- chen Hörverlusten es sinnvoll ist, spezielle Implan- tate zu verwenden. Der Zeitraum vom Erstgespräch über die Implantation bis hin zur Erstanpassung und den ersten Ergebnissen, dauert im Durch- schnitt vier bis sechs Monate. Abschließend betonte Magele die Wichtigkeit der Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Operati- on. Besonders stolz ist das Team, dass seit drei Jahren exklusiv am Universitätsklinikum St. Pölten allen Kindern und Erwachsenen – besonders auch den älteren Menschen – die mit einem CI versorgt wurden, eine Musiktherapie mit einer speziell für CI-Implantatträger_Innen ausgebildeten Musikthera- peut_Innen angeboten werden kann. Hier lernen die ImplantatträgerInnen wieder einen erneuten Zugang zum Hören, Wahrnehmen und Erleben von Musik. Die Auswirkung der Otoplastik auf die Schallübertragung von Hörsystemen Peter Eberhardt, Hörakustikermeister, Pädakustiker und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Audio- logie, referierte über den Vorteil individuell gefertigter Otoplastiken gegenüber eines Domes oder einer Tulpe – also gegenüber standardisierter „Stöpsel“, die in jedes Ohr passen. Im ersten Teil seines Vortrages zeigte Eberhardt welche Teile einer Otoplastik und des äuße- ren Ohres für die Schallübertragung zuständig sind und wie diese das Hören maßgeblich beeinflussen. Anhand von In-Situ-Messungen zeigte Eberhardt in einem Diagramm die Wirkungsweise von Zusatz- bohrungen in maßgefertigten Otoplastiken. Deutlich wurde, dass Zusatzbohrungen ausschließlich den Frequenzgang bis maximal 1200 Hertz beeinflussen. Im weiteren Verlauf referierte er über die Anforderun- gen an Zusatzbohrung und Otoplastik. Diese Vorteile und auch Nachteile stellte Eberhardt in Referenz zu standardisierten Domes. Der einzige Vorteil dieser „Stöpsel“ ist wohl der Tragekomfort durch das weiche Silikon, aus dem der Dome gefertigt wird. Maßgefertigte Otoplastiken überwiegen in ihren Vorteilen in allen weiteren Belangen und verhelfen den in modernen Hörsystemen implementierten digitalen Features zur bestmöglichen Entfaltung. Transkutane Knochenleitungs-Hörversorgung Zu Beginn seines Vortrages machte Prof. Dr. Ralf Siegert mit dem Auditorium eine Zeitreise in die Vergangenheit und berichtete, dass es eine Knochen- leitungsversorgung schon vor 250 Jahren gab. Siegert berichtete, dass damals ein Kirchenbesucher einen Stab in den Mund nahm und diesen gegen die Kanzel, auf der der Pfarrer predigte, drückte. Dadurch konnte er den Ausführungen des Pfarrers folgen. Mit » Augenoptik 15 Hörakustik Bilder: h.wimmer Fortbildung diesem banalen Setting war de facto das Knochen- leitungssystem geboren. Im weiteren Verlauf seines Vortrages zeigte Siegert diverse Knochenleitungssy- steme – von Zahnverbindungen über Brillenversor- gungen und Kopfbügel bis hin zu implantierbaren Versionen. Um die Versorgung von Patienten – insbesondere von Kleinkindern und Jugendlichen – zu optimieren, entwickelte Siegert zusammen mit seinem Team in den letzten Jahren ein eigenes Knochenleitungs- system. Die neuste Version befindet sich gerade in der Bewilligungs- und Einreichungsphase. Das neue System kann absolut individuell implantiert werden und bietet somit ein großes Einsatzgebiet. Vom Kind mit und ohne Missbildungen, über den Heranwachsenden bis hin zum Erwachsenen. Das Hörsystem, welches auf ein Magnetteil aufgeklickt wird, kann nach der Implantation vom Hörakustiker sehr individuell gestaltet werden. Dadurch wird zu jedem Zeitpunkt der richtige Anpressdruck und die optimale Magnetstärke gewährleistet. sen. Mit der Anmietung des gesamten Novomatic Gebäudes konnten wir der Industrieausstellung im Festsaal einen geeigneten Rahmen bieten. Die Größe des Formats der öster reichischen Augenoptik und Hörakustik Tagung wird durch unsere Partner der Industrie ermöglicht. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Walter Gutstein, PhD (Geschäftsführer): „Uns ist besonders wichtig, dass die Besucher des OHI UPDATEs von neuen Vorträgen profitieren können. Dazu laden wir internationale Referenten und Wis- senschafter aus dem deutschsprachigen Raum ein. Durch die Fortbildungspunkte von ZVA, SBAO, GOC und der österreichischen Bundesinnung sprechen wir unsere Kolleg_Innen aus den deutschsprachigen Nachbarländern an. Für 2019 werden wir uns noch mehr anstrengen, das OHI UPDATE in Wien auch für deutsche und schweizer Kolleginnen und Kollegen attraktiv zu gestalten.“ Dieter Medvey, MSc (Lehrgangsleiter Augen- optik): „Es freut mich außerordentlich, dass das OHI UPDATE so gut in der Branche angenommen und von Jahr zu Jahr größer wird. Ich erinnere mich noch gut an unsere erste Tagung in der Kuffner Sternwar- te mit etwa 70 Besuchern, wo schon damals das gleiche Konzept verfolgt wurde. Vier unterschied- liche Vorträge und genügend Zeit in den Pausen, um sich mit Kolleg_Innen und Lieferanten zu unterhal- ten. Mittlerweile ist das OHI UPDATE in Österreich ein fixer Bestandteil bei all jenen geworden, die sich weiterbilden wollen.“ Carsten Passiel (Lehrgangsleiter-Hörakustik): „Die Hörakustik Vorträge waren beim OHI UPDATE 2018 gezielt den Schwerpunkten Psychologie, Implantologie und dem handwerklichen Geschick gewidmet. Die international arbeitenden Dozenten gaben einen Einblick in die umfassenden Möglich- keiten der Versorgung von Höreinschränkungen bis hin zur Entwicklung von Implantaten. Wir wissen, dass wir dieses Jahr die Qualitäts-Latte bei den Vor- trägen auf internationales Niveau gebracht haben. Deshalb stehen wir auch bereits in der Planung für das kommende OHI UPDATE 2019. Wir werden uns anstrengen diesen Level zu halten.“ Statements der OHI Geschäftsleitung zum OHI UPDATE 2018 Harald Belyus, MSc (Geschäftsführer): „Mit über 260 Teilnehmer_Innen und durch die Unterstützung von 26 Ausstellern der Industrie ist das OHI UPDATE gegenüber dem Vorjahr um mehr als 25 % gewach- Walter Gutstein, PhD und Harald Belyus, MSc freuen sich über die Entwicklung der OHI. Kontakt www.ohi.at Augenoptik 16 Hörakustik Bild: XxxxxxxxBild: h.wimmer Fortbildung Bild: Xxxxxxxxld: h.wimmerEin Überblick über die Vorträge Die Ton- und Hörakustikmeisterin Esther Rois Merz legte bei ihrem Vortrag den Fokus auf die Anforde- rungen an das Gehör von professionellen (Opern-) Sängern und die einhergehenden individuellen An- sprüche an Hörsysteme im Bühnenbereich. Einleitend führte sie dazu technische Fakten zu den Lärmpegeln aus, wie zum Beispiel der nahe laute Chor, Gesangs- partner, die mit über 100 dB direkt ins Ohr singen und Schüsse von Pistolen bei den Proben und Auffüh- rungen. Dabei wird die Kompression im Hörgerät versus der großen Dynamik klassischer Musik und auch das Richtungshören sowie die Einschätzung der Entfernung beeinträchtigt. Dem Publikum präsentierte sie dazu Klangbeispiele. Klemens Zimmermann, Produktmanager bei GN Hearing, skizzierte zunächst die aktuellen globalen Trends zr „Tele-Medizin bzw. „E-Health“. Wobei laut Zimmermann Österreich im Zuge des E-Goverments in diesem Bereich eine Vorreiterrolle hat. So gibt es auch, um nur ein internationales Beispiel zu nennen, beim Tele-Monitoring die Möglichkeit zur Über- wachung des Gesundheitszustandes von Patienten aus der Entfernung, ob bei Herzinsuffizienz oder Diabetes. Mit einem Blick über die Grenzen zeigte er auch auf, wie die Veteranen in den USA mit Tele- Audiologie oder auch in mobilen, gut ausgerüsteten Fahrzeugen vor Ort effizient zur Rehabilitation bei Hörschäden betreut werden. Die Fragestellung, ob die Tele-Audiologie ein Fluch oder Segen sei, beant- wortete Zimmermann sehr diplomatisch mit der Aus- sage „Kein Entweder-Oder“, sondern eine Chance. Denn die Tele-Audiologie könnte auch einen Nutzen für Hörakustiker bringen. Einem ganz anderem Thema widmete sich Ulrich Voogdt, sehr engagiert mit vollem Körpereinsatz bei seiner sehr detaillierten Präsentation zum Thema „Otoplastiken“. Dazu zeigte er viele, sehr spezielle technische Beispiele auf, wie Hörakustiker aus Rückblick auf die Fortbildungs- tagungen und die General- versammlung des VHÖ VHÖ-Präsident Ing. Peter Edlhauser begrüßte im Kongresszentrum des Salzburger Hotels Wyndham Grand rund 50 Gäste zur Fortbildungstagung. Zu den Teilnehmern gehörten auch die Referenten aus Österreich und Deutschland sowie Patrizia Lawall, Geschäftsführerin der Europäischen Union der Hörakustiker (EUHA). Themen der Tagung waren „Hörgeräteanpassung für (Solo-)Gesang“, „Tele-Audiologie – Fluch oder Segen?“, „Otoplastik – was man aus Fehlern lernen sollte“ und „Was sich aus der neuen Datenschutzverordnung für Unternehmen der Hörakustik ergibt“. Matthias Paar demonstriert die Anpassung mit der Perzentile. Augenoptik 18 Hörakustik Fortbildung bisherigen Fehlern lernen und profitieren können: Zum Beispiel zur Verwendung von Dosen- und Kartuschenmaterial, Tauchwachs, Silikon uvm. Seine Empfehlung an alle Hörakustiker: „Machen Sie zur Dokumentation immer zwei Abformungen zu den Otoplastiken, auch um eine zu behalten und die andere an ein Labor zu schicken.“ Last but not least referierte Prof. Manfred Wöhrl vom Research Institute for Computer Sciene zum Thema „Datenschutzverordnung für Unternehmen aus der Hörakustik.“ Nähere Informationen zum Vortrag für VHÖ-Mitglieder auf der Homepage unter Downloads. Eine Neuwahl des Präsidiums Bei der Generalversammlung (GV) der VHÖ-Mitglie- der am Nachmittag, die Dr. Klaus-Peter Janner als Vize-Präsident leitete, wurde eine neue Vorstands- riege gewählt. Nach über 25 Jahren Mitgliedschaft im VHÖ trat Peter Edlhauser aus privaten Gründen als langjähriger Präsident zurück. Er bleibt dem Verband aber als Ehrenpräsident verbunden und wird sich weiterhin für die Planung der Fortbil- dungsseminare engagieren. An seine Stelle tritt der neugewählte Präsident Ing. Thomas Aigner (Optiker Aigner GmbH, Grieskirchen). Er wird dabei von Fritz Zajicek (VHÖ-Kassier und Geschäftsführer der European Association of Hearing Aid Professionals, A.E.A.) und dem bisherigen VHÖ-Team, das bei der Neuwahl bestätigt wurde, unterstützt. Aigner ist seit 1991 in den Bereichen Optik/Hörgeräte tätig und leitet mit seinem Bruder seit 2005 das Unterneh- men in Grieskirchen. Mit Anfang 40 verjüngt er das Präsidium und wird sich u. a. zur Aufgabe machen, die Öffentlichkeitsarbeit und die Internetpräsenz des VHÖ zu verbessern. Aigner wies bei der General- versammlung auch darauf hin, dass der VHÖ nicht nur Seminare durchführt, sondern auch international tätig ist, so bei der A.E.A. und der Bundesinnung der Hörakustiker (biha, KdöR). Joseph Gaertner, Landesinnungsmeister, informierte bei der GV auch darüber, dass bei der Gesellenprüfung die Lehre nicht mehr nachgewiesen werden muss. So wurde auch eine allgemeine, sehr engagierte Diskussion dazu geführt, wie sich die Ausbildung zum Hör- akustiker in Österreich vereinfachen ließe, wozu aber auch die Mitarbeit der Bundesinnung und der Ausbildungsschulen notwendig sei. Aigner bedankte sich abschließend bei den teilnehmenden Firmen und Sponsoren des Fortbildungsseminars. Am Abend trafen sich die Teilnehmer auf Einladung von GN Hearing Wien zu einem informativen Austausch im „Brau Restaurant Imlauer-Stieglbräu“. Am nächsten Tag gab es für einen kleinen an- gemeldeten Kreis im Penthouse des Salzburger Wirtschaftsförderungsinstituts eine sehr spezifische Fortbildung zum Thema „Anpassung mit Perzentile“. Der Anlass dazu war das sehr nachgefragte Tutorial beim EUHA-Kongress 2017, welches Peter Edlhau- ser bei seiner Planung zur VHÖ-Fortbildung aufgriff. Die Teilnehmer in Salzburg konnten dabei an den Referenten Matthias Paar (Acousticon Hörsysteme GmbH, Weilheim) über mehrere Stunden hinweg individuelle Fragen zur Anpassung mit der Perzentile stellen, was rege genutzt wurde. Dabei ergaben sich beim Workshop auch viele vertiefende Fragen zur Anpassung mit Otoplastiken, ähnlich wie beim Vortrag von Ulrich Voogdt. Offensichtlich ein Thema, dass aktuell viele Hörakustiker beschäftigt. Das Herbstseminar ist für den 16. November 2018 in Wien geplant. Im Anschluss soll es eine Festveran- staltung zum Jubiläum „50 Jahre Verband der Hör- akustiker Österreichs“ geben. Darüber hinaus sind Wünsche und Vorschläge zu zukünftigen Themen der VHÖ- Fortbildung sehr willkommen. Das neue Präsidium (v.l.n.r.) Ing. Thomas Aigner (neuer Präsident), Franz Riesen- huber (stellvertretender Schriftführer), Michael Riebl, Msc (Rechnungsprüfer), MMag. Herdis Menhardt (2. Vizepräsidentin), Dr. Klaus-Peter Janner (1.Vizeprä- sident), Andreas Loley (Stellvertretender Kassier), Fritz Zajicek (Kassier), Ing. Peter Edlhauser (Neuer Ehrenpräsident), Werner Freundsberger (Schriftführer). Kontakt www.vhoe.at Augenoptik 19 Hörakustik Bilder: Carmen Freihaut Fortbildung Next >